Gotthardtunnel: In the middle of nowhere ... VOR dem Bohrkopf

Gotthardtunnel: In the middle of nowhere ... VOR dem Bohrkopf

Im Mai 2005 hatte ich die Chance als Journalist einen Besuch in der Tunnelbaustelle am Gotthard durchzuführen. Ich erwischte einen Glückstag: Da Wartungsarbeiten am Bohrer fällig waren, hatte man diesen einige Meter zurückgefahren, um so an die zu reparierende und auszutauschende Teile kommen zu können.
An der rechten Seite ist der schmale Durchlass erkennbar, durch den sich alle durchzwängen müsste, die vor den Bohrer gelangen wollten. Klaustrophobie war hier nicht hilfreich.
So hatte ich die seltene Gelegenheit eine Aufnahme der Bohrmaschine von vorne machen zu können. Einfach war das nicht, selbst mit Weitwinkel musste die (digitale) Aufnahme gestückelt und anschließend am Rechner wieder zusammengesetzt werden - was mit der damaligen Technik erstaunlich gut geklappt hat. Hilfreich war ein kleiner Felsvorsprung, so dass die Aufnahmen aus mittlerer Höhe und so fast ohne Verzerrung machbar waren. Die Aufnahme wurde danach kaum noch verändert.
Ein interessantes Detail war die Temperatur, bei Schmuddelwetter und ca. 13 °C außerhalb des Tunnels lag in Inneren durch den Felsdruck der ca. 1.500 m über den Köpfen bei gut über 30 °C. Für einen kurzen Besuch mit Vorwarnung und entsprechendem "Zwiebellook" machbar, für die Arbeiter aber ein nicht unerheblicher Faktor.