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Elke Führer


Free Account, Koblenz

Gruppendynamik

Stimmung in einer Gruppe herstellen. Ganz einfach: Man nehme ein paar Tiere (klappt mit Hunden, Wölfen und - wie hier zu sehen - auch mit Pferden). Ich habe es oft ausprobiert, es funktioniert immer.
Ich habe die Gruppe sozusagen "runtergeholt" und in Entspannungsstimmung gebracht. Die drei Hengste reagieren sofort auf mein Gähnen mit Zurückgähnen. Nachdem ich die Bilder von den Hengsten (alle entstanden innerhalb von ca. 10 Minuten) gemacht hatte, drehte ich mich zu den Stuten um, weil ich sehen wollte, ob diese auch "mitspielen" würden.
Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass sich S2 bereits niedergelegt hatte - in einer Entfernung von ca. 3 - 4 Metern von mir, ein enormer Vertrauensbeweis, denn Pferde legen sich nur dann, wenn sie sich völlig sicher fühlen. S1 und S3 standen völlig entspannt da, was man an den hängenden Unterlippen ganz deutlich erkennen kann. Auch S2 ließ die Lippe hängen.
Dann wollte ich nicht länger stören und entfernte mich von der Gruppe. H1 erwachte aus seiner Döshaltung und begleitete mich noch ein Stück. Er blieb auf der Hügelkuppe stehen und verfolgte mich mit seinen Augen, bis ich nach ca. 300 Metern aus seinem Gesichtsfeld verschwand.

05.11. Nachtrag, da viele das Gähnen als Aggression interpretiert haben:

Verschwinde!
Verschwinde!
Elke Führer

Zur Unterscheidung zwischen Gähnen und Maulaufreißen als massive Drohung habe ich nachträglich das Bild "Verschwinde!" druntergebastelt. Hier sieht man sehr schön, worin der Unterschied besteht. Na??? Na gut, ich sag's:
Guckt mal auf das Ohrenspiel. Bei den Gähnbildern sind die Ohren gespitzt, sie könnten auch entspannt in der Gegend "rumhängen". Und jetzt das Angriffsbild: H1 hat die Ohren flach an den Kopf gelegt - hier Ausdruck von Angriffslust und auch ohne Maulaufreißen immer als Drohgebärde zu verstehen.

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