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gummibaeren-forschung

Die Farbzusammensetzung

Die ursprüngliche Farbzusammensetzung einer Tütenpopulation hat entscheidenden Einfluß auf das Sozialverhalten, wie Untersuchungen zum Zusammenhang von Farbe und Charakter anzeigen. (Natürlich bleibt die Farbzusammensetzung einer Tütenpopulation nicht konstant, sondern es kommt aufgrund von Kreuzungen zu Änderungen.)

Rote Gummibärchen
schmecken am besten. Darauf sind sie sehr stolz, ja, man muß sie sogar als eingebildet bezeichnen. Ihr ganzes Streben ist darauf gerichtet, ihre geschmackliche Note mit den verschiedensten Methoden zu verbessern. In Tüten halten sie sich bevorzugt in den unteren Regionen auf, verdeckt von Bären anderer Farbe, so daß möglichst kein Luftstrom ihr herrliches Aroma verwässern kann. Gelingt ihnen das nicht optimal, dann pressen sie sich eng an andere Bären, um ihnen Feuchtigkeit zu entziehen und das eigene Aussehen zu verbessern: rote Bären sind Schmarotzer. So mancher Tütenbesitzer hat sich schon gewundert, warum die roten Bären so frisch aussehen und fruchtig schmecken, während alle andersfarbigen Bären schon längst verdorrt und knittrig am Tütenboden liegen.

Gelbe Gummibärchen
gelten als tendentiell aufsässig. Sie wuseln meist orientierungslos durch die Tüte, ohne auf die Bedürfnisse ihrer Mitbären Rücksicht zu nehmen. Tütentumulte, die sich durch immer lauter werdendes Rascheln ankündigen, werden durch kollektives Gelbgummibärenwuseln ausgelöst.

Orange Gummibärchen
sind Kreuzungen aus roten und gelben Gummibärchen. Ihre Charaktereigenschaften sind - ganz anders als die ihrer gelben und roten Eltern - mit prosozial, hilfreich und friedlich zu bezeichnen. Sie sind es, die die Tütengemeinschaft davor bewahren, im Chaos zu versinken. Verfügt eine Tüte nur über wenige oder gar keine orangen Bären, kann man ihr nur wünschen, einem Kind in die Hände zu fallen, dessen ES noch ungehindert schalten und walten kann.

Farblose Gummibärchen
sind entweder krank (alle kranken Gummibärchen verlieren ihre Farbe) oder sie geben in der Tüte politisch den Ton an. Wie auch unsere Politiker sind sie glasklar, durchsichtig und haben nichts zu verbergen. In Tüten mit vorwiegend farblosen Bären ist entweder eine Seuche ausgebrochen (dann lassen sich natürlch keine Vorhersagen des Sozialverhaltens aufgrund der Farbe machen), oder man hat es mit einem Haufen Bären zu tun, die sich alle berufen fühlen, die Geschicke ihrer Mitbären zu lenken. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Es kommt zu spontanen Farb- und damit auch zu Charakteränderungen, so daß das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.

Grüne Gummibärchen
sind charakterlich eher zurückhaltend, angepaßt, friedlich und unauffällig. Das ist erstaunlich, da sie Nachkommen von blauen und gelben Eltern sind, die ja eher als aufsässig und nichtsnutzig gelten.

Blaue Gummibärchen
gibt es nicht mehr. Sie sind schon lange ausgestorben. Man sagt ihnen allerdings nach, daß sie nie zu den tragenden Säulen der Gummibären-Gesellschaft gehörten. Man muß sich eine Tütenpopulation mit vorwiegend blauen Gummibärchen wahrscheinlich als verlottert vorstellen.

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