Gunter Demnig verlegt den Stolperstein für Eugen Prötzel
Heute verlegte Gunter Demnig den Stolperstein für Eugen Prötzel.
"Eugen Prötzel kam am 7. Juli 1915 als Sohn von Hermann und Karoline Prötzel zur Welt. Die Familie wohnte mit neun Kindern in Gaisburg in der Hornbergstrasse 91. Der Vater starb 1921. Eugen besuchte die Gewerbeschule, wo er sehr gute Zeugnisse und auch zwei Leistungspreise bekam. 1930-34 lernte er Mechaniker in der Firma J. Albrecht in Stuttgart-Bad Cannstatt. Dort freundete er sich mit kommunistisch eingestellten Arbeitern an und beteiligte sich an deren Aktivitäten, ohne jedoch der KPD beizutreten.
Am 23.6.1933 stand er Schmiere, als seine Kollegen Parolen gegen die Nazis an Wände schrieben. Eine Woche später wurde er verhaftet.
Die Strafe von 4 Wochen Haft hatte er bald abgesessen. Doch in den Daten der politischen Polizei blieb er sein Leben lang. Als er 1938 in Holland ohne Pass aufgegriffen und an Deutschland ausgeliefert wurde, musste er deswegen für 6 Wochen in Haft. Die Gestapo behandelte ihn als das, was man heute „Gefährder“ nennt: nach verbüßter Strafe nahm sie ihn ohne weiteres Gerichtsurteil sofort in „Schutzhaft“. Er lernte die Brutalität von Gestapo und SS in den Konzentrationslagern Welzheim und Dachau kennen, bis er am 17.2.1940 im KZ Mauthausen im Alter von 24 Jahren ermordet wurde.
In dem nach Kriegsende von seiner Mutter beantragten Entschädigungsverfahren wurde er als politisch Verfolgter anerkannt." Aus der Broschüre der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost
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