Gute Reise
Welkes Blatt
Jede Blüte will zur Frucht,
Jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden
Als der Wandel, als die Flucht.
Auch der schönste Sommer will
Einmal Herbst und Welke spüren.
Halte, Blatt, geduldig still,
Wenn der Wind dich will entführen.
Spiel dein Spiel und wehr dich nicht,
Laß es still geschehen.
Laß vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.
Hermann Hesse
Krimhilde. W. 15/10/2014 12:11
Ja, einmal ist jeder Weg zu Ende, jede Blüte wird welk.Das einsame Blatt und das Gedicht bilden eine ganz wunderbare Einheit. Gefällt mir sehr.
Liebe Grüße Krimhilde
Trübe-Linse 09/10/2014 8:41
Eine interessante Umsetzung. Da passt die Lyrik perfekt. Als Mensch würde ich mich auch gern mal treiben lassen, aber meißt wird man zum Handeln gezwungen. Gruß MirkoP.Roß 09/10/2014 3:09
Klasse...!Gruß Peter
Fitz Oblong 09/10/2014 0:16
Schöner Gedanke, BiggiNikki. Legen Dir etwas mit bei. VG Fitz und FamilieDie Künstlerhand
Der Herbst malt bunt und warm
- ein Farbtopf zauberhaft, –
mit elegantem Charme
und doch mit voller Kraft.
Das Flächengrün sich wandelt,
erblassend coloriert,
und schillernd funkelnd handelt
Natur, das Blattgrün gut sortiert.
Siehst Tupfen und auch Streifen,
- gewirkt wie nie zuvor –
ein Rascheln hier, und Greifen
den feinen Teppichflor.
Zerbrechliche Gebilde
zerfall´n zu Staub und Erd´,
auch Gräser, Blümlein wilde,
zu unterst wer´n gekehrt.
Gemacht vom großen Hüter,
gedacht zur Ewigkeit.
Kein Furcht! Seid, Schwestern, Brüder,
zur Wiederkehr bereit!
Denn all das bunte Wirken
entstammt der Künstlerhand,
die nie geplant das Sterben,
da Leben sie erfand.
Drum Mensch´lein zeiget keine Scheu!
Was geht, wird wieder kommen,
weil Gottes Liebe, die ist treu!
Seht! – Haben wir´s vernommen?