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Roland Hartig


Premium (World), Ribnitz-Damgarten

Guten Morgen!

Wie Dazumal ...

ein freundliches „Guten Morgen“ oder einen „Guten Abend“ von Mensch zu Mensch in bestimmten Situationen zu wünschen, wie in den kleinen Gemeinden immer noch üblich, scheint in den anonymen Großstädten nicht (mehr) beabsichtigt zu sein.

Immerhin hat sich das Berühren mit den Ellenbogen unter Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen in der Corona-Pandemie als Ersatz für den Handschlag etabliert. Wird sich das auf Dauer durchsetzen?

Das Foto zeigt eine Bushaltestelle bei Regen in Rostock, Dierkow.

Commentaire 1

  • A.-J. O. 31/01/2022 12:07

    „Guten Morgen, Regen!” gefällt mir! Ganz gleich, ob es trotzig oder mit Überzeugung über die Lippen – oder die Ganglien – kommt. Das Positive zu suchen oder wenigstens dem Negativen nicht zu viel oder gar allen Raum zu überlassen, erscheint mir mehr denn je wichtig.

    Zumal: Ohne Regen gäbe es unsere Spezies nicht.

    Bei den beiden Versionen dieses Bildes habe ich ein wenig grübeln müssen. Farbe passt eigentlich besser zum Gruß. Andererseits wirkt die farbige Variante so, als käme jene Farbigkeit vor allem von der Werbebotschaft. Deshalb – und auch, weil ich im Moment geradezu vernarrt in monochrome Bilder bin – gebe ich dieser Version hier den Vorzug.

    Zu Deinem Text oben ehrlich gesagt (bzw. geschrieben), dürfen mir Handschlag oder gar „Bussi links, rechts” als rein formale Geste ohne Herz gerne gestohlen bleiben. Unabhängig von Corona oder was wir uns als nächstes heranschaffen. Auch der Ellenbogen-Gruß darf gerne dort bleiben, wo ich ihn bisher gesehen habe: Im Fernsehen.

    :-)

    Beim gestrigen Sonntagsspaziergang gingen die Einen grußlos abwesend bis abweisend vorüber – Junge wie Alte – und Andere – dito – grüßten freundlich oder sogar interessiert (wegen der Kamera). Es war mir so, als wäre bei jenen, die grüßten, auch ein Herz dahinter spürbar, dessen Wink ich gerne erwiderte.

    In diesem Sinne ist mir Aufrichtigkeit mehr wert als reine Höflichkeit. Zumal, wenn sich Unbekannte treffen. (Aber die Gedanken dazu arbeiten noch …)