"Hallo, ich bin's nur"
Mit diesen verbindlichen Worten und immer im hochgeschlossenen schwarzen Kleid, ging Mary unerschrocken
auf die Einheimischen zu, denen sie auf ihrer Reise durch Afrika begegnete.
Mary Henrietta Kingsley
* 13. Oktober 1862 in Islington; † 3. Juni 1900 in Simon’s Town, Südafrika
war eine britische Forschungsreisende, Ethnologin, Reiseschriftstellerin und Vortragsreisende, die nachhaltigen Einfluss auf britische Vorstellungen von Westafrika und seiner Bevölkerung hatte. Sie war die Tochter des
Arztes George Henry Kingsley (ein Bruder des Schriftstellers Charles Kingsley) und seiner Hausangestellten,
der Köchin Mary Bailey
Kingsley startete im August 1893 von England aus mit einem Frachtschiff nach Afrika. Sie segelte darauf die Küste entlang über Freetown in Sierra Leone bis nach Angola. Bei Cabinda, auf der Insel Fernando Póo und dem unteren Kongo betrieb sie erste ethnologische Feldstudien. Sie lebte dort bei Einheimischen, von denen sie unter anderem nützliche Fähigkeiten für ihre Reisen in den afrikanischen Dschungel lernte.
Nach Vorbereitungen für eine zweite Reise brach Kingsley am 23. Dezember 1894 mit der Batanga von Liverpool aus zu ihrer nächsten Expedition auf. Über die Goldküste und Old Calabar erreichte sie erneut die französische Kolonie Kongo. Sie fuhr erst mit dem Dampfschiff, dann mit dem Kanu den Fluss Ogooué hinauf, wobei sie Fische sammelte, die zum Teil in Europa noch nicht katalogisiert waren. In Begleitung indigener Reiseführer und Gepäckträger nahm Kingsley dann eine Route durch den Busch zum Ufer des Flusses Remboué. Sie handelte dabei britische Stoffe und Metallwaren gegen Kautschuk und Elfenbein, um sich zum einen den Aufenthalt zu finanzieren und zum anderen mit den Menschen leichter ins Gespräch zu kommen.
Mary Kingsley revolutionierte das Bild des "primitiven Schwarzen", trat gegen den Sklavenhandel und für die Rechte der afrikanischen Ureinwohner ein. Ihre Erlebnisse und Erkenntnisse teilte sie in öffentlichen Vorträgen und schriftlichen Aufzeichnungen mit.
Kingsley hatte eine dritte Reise an die Westküste Afrikas geplant, änderte ihre Pläne jedoch nach dem Ausbruch
des Burenkrieges. Stattdessen fuhr sie nach Südafrika und bot ihre Dienste als Krankenschwester an.
Sie starb, keine 38 Jahre alt, an Typhus in Simonstown bei Kapstadt in einem Kriegsgefangenenlager,
wo sie internierte Buren behandelte.
Wie sie es sich gewünscht hatte, erhielt Mary Kingsley eine Seebestattung; als erster Frau ließ man ihr
militärische Ehren zuteilwerden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Kingsley
W.H. Baumann 18/10/2020 20:43
Die Engländer hatten schon von jeher eine Affinität zum schwarzen Kontinent. Das paßt auch zu ihrem schwarzen Humor ;-). Ohne dieser hochgelehrten und hochaufgeschlossenen Dama zu nahe zu treten. Gut dokumentiert.VG Werner
Rubie 14/10/2020 15:13
Sehr interessanter Beitrag.LGRubiesmokeonthewater 14/10/2020 1:07
Sie ging nicht nur auf die Einheimischen zu, sie fiel ihnen auch durchs Dach:https://www.imdb.com/video/vi1397668633?playlistId=tt1263735&ref_=tt_ov_vi
LG Dieter
homwico 13/10/2020 23:19
Eine tolle Story. Sehr schön gemacht.LG homwico