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Sylvia M.


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Hamer -Doku

Die Hamer strahlen sehr viel Würde aus und sind gastfreundlich. Regelmäßig finden Tänze und Feste statt, die man als Fremder ohne weiteres besuchen darf. Hier wird nicht nur gesungen, als Musikinstrumente finden die Bein- und Armreifen der Frauen Verwendung. Man kann auch dem berühmten Initiationsritus des Bullensprunges beiwohnen. Dabei muss der nackte, mit einer kunstvollen Frisur geschmückte Jüngling über die Rücken von Rindern springen, ohne herunterzufallen. Erst dann darf er heiraten. Während des großen Festes des Rindersprunges lassen sich die Frauen auspeitschen. Mädchen und Frauen tanzen immer drängender, reiben ihre geschundenen Rücken am staubigen Fell der Tiere, auf dass die Wunden sich infizieren und die Narben schmückender werden. Immer wieder tanzen die Mädchen um die Männer herum, verziehen keine Miene, wenn die eingeölte Haut aufplatzt und eine weitere Narbe entsteht. Dabei provozieren die Frauen immer wieder um neue Hiebe, tanzen lachend, stampfend um die Männer herum. Stolz tragen die Frauen schreckliche Narben auf dem Rücken. Sie zeigen dadurch Stärke und wollen beweisen, dass sie auch in schlechten Zeiten immer an der Seite ihrer Familie stehen werden. Es ist auch ein Zeichen des Dankes, die einzige Möglichkeit für sie, da sie keinen Besitz haben und somit keine Geschenke machen können. Die frischen Narben werden meist absichtlich verunreinigt, um sie auch nach vielen Jahren noch zeigen zu können. Leiden können, das Ertragen und Zufügen von Schmerzen zeigen wiederum die Größe und Stärke und den höheren Wert einer Person. Das Auspeitschen von Frauen bei den Hamer gilt u. a. als Trauer um den Verlust eines männlichen Familienmitglieds und als Geschenk und Zeichen der Liebe.
Eine Reise zu den Ethnien Südäthiopiens erfordert behutsames Auftreten gegenüber den Angehörigen der verschiedenen Kulturen.

Hamer-Ethnie
Hamer-Ethnie
Sylvia M.
Hamer Mann (Hüter des Feuers)
Hamer Mann (Hüter des Feuers)
Sylvia M.

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