Hans Bader - "Pfingsten -Sonnenaufgang am Sonnenfelsen" über Dettingen/Erms
Ein echter Dettinger ist, so die Überlieferung seit über 100 Jahren: Wer an einem der drei Pfingsttage vom Sonnenfelsen aus den Sonnenaufgang miterlebt hat!
Unter den neuen, schwäbischen Lyrikern hat keiner die landschaftliche Eigenart der schwäbischen Alb mit ihren bewaldeten Berghängen, ihren obstbaumreichen Tälern, ihren ragenden Burgen, ihren Felsenflanken, Hochebenen und Hochstraßen so überzeugend, wahr und stimmungsvoll widerzuspiegeln verstanden wie Eduard Paulus (1837-1907)
In einem Gedicht besingt er auch den Sonnenfels über Dettingen/Erms:
Kühner Fremdling, sachte, sachte
Tret' auf diese heil'gen Steine,
Wo der Keltenpriester wachte
Bei der Sterne mildem Scheine.
Hoch, im linnenen Gewande,
Richtet er den Blick nach Osten,
Bis er fern am Felsenrande
Sieht die Morgenröte glosten.
Und die Sonne hebt sich wieder,
Zuckend in der Strahlenkrone,
Und der Priester wirft sich nieder,
Wie vor des Allmächt'gen Throne.
Und er betet: "Es vergehen
Mir die Augen vor dem Lichte,
Also wird kein Mensch bestehen
Vor der Götter Angesichte".
"Wie der Falter, hingerissen,
In der Flamme sich verzehret,
Also wird aus Finsternissen
Unser Geist ins Licht verkehret".
"Stürme brausen, Blätter fallen,
Purpurgoldig blüht die Heide,
Die Gewitterwolken wallen
Um den Fels im Trauerkleide".
(Oberamtsbeschreibung von 1909)
Aus dem Buch "Dettingen muss man einfach mögen!" Herausgegeben im Auftrag der Gemeinde Dettingen/Erms von Erich Jud, Dettingen.
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