Hans Jonas
Wo war Gott in Auschwitz? Wo war er in Hiroshima? Und wo ist er jetzt in den Kriegen dieser Welt? Seitdem es monotheistische Religionen gibt, die sich zu einem allmächtigen und gütigen Gott bekennen, wird die Frage gestellt, wie denn ein solcher Gott das unermeßliche Leid in seiner Schöpfung zulassen kann. Das so als „Theodizee“ bezeichnete Problem stellt(e) die Theologie vor die wahrscheinlich größte denkerische Herausforderung – von der Antike bis in die Gegenwart, und erst recht nach den an die Wurzeln der Humanität gehenden Erfahrungen des 20. Jahrhunderts. Vorgelegt wird hier eine kritische Auseinandersetzung mit der Theodizeeproblematik, die aus der persönlichen Beschäftigung mit dem Werk des Philosophen Hans Jonas (1903-1993) heraus entstanden ist. In einer seiner letzten, auch über den Kennerkreis hinaus viel beachteten Veröffentlichung mit dem Titel: „Der Gottesbegriff nach Auschwitz“ stellt Jonas erneut die Frage nach der göttlichen Allmacht angesichts des Übels in der Welt. Jonas beruft sich in seiner „Lösung“ des Problems auf die Kabbala, die die Schöpfung durch einen vorher erfolgten Rückzug Gottes in sich selbst erklärt. Die Welt ist zwar nicht völlig „gott-los“, aber „gott-fern“. Ähnlich klingende Ansätze sprechen vom „Tod Gottes“ oder vom „Fall der Welt“. Das Ziel der Untersuchung soll nicht nur die Rekonstruktion dieser, sich gleichsam im „Schatten“ von Hans Jonas bewegenden kosmologischen Theorien sein. Vielmehr wird auch ein eigener Versuch gewagt, sich theologisch verantwortbar der Theodizeeproblematik zu nähern. Dabei werden auch Seitenblicke auf die Kunst und Literatur geworfen, die auf ihre spezifische Weise die Theodizeefrage thematisieren.
Quelle:
http://www.amazon.de/Auschwitz-Reflexionen-Theodizeeproblem-Anschlu%C3%9F-Jonas/dp/3506701363
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