Heidnische Bauopfer
[Mit Wolfgang Vogelsang
unterwegs durch seine thüringische Heimat]
Auch schon als das Christentum verbreitet war, hielten sich heidnische, nordisch-germanische Bräuche.
Nicht ohne Grund besetzen kirchliche Feiertage das Datum bisheriger heidnischer Feiertage.
Zu den Bräuchen zählen Bauopfer. Dabei wurden Tiere, aber auch Menschen an bestimmten Stellen eingemauert.
Wichtig war, dass die konkrete Stelle geheim bleiben sollte. So kommt es, dass solche Funde nur zufällig gelingen.
Das Frauenkleid auf Burg Ranis ist Teil eines Fundes von 1868, zu dem Knochen und Schädel eines Babys gehören.
Auf zwei Holztellern befanden sich Hühnerknochen, wohl von der "Wegzehrung" für das arme Wurm.
Bis dahin hatte sich die Sage gehalten, dass beim Bau der Kapelle ein Kinderkopf eingemauert worden war.
So sollte verhindert werden, dass das Tagwerk immer wieder über Nacht, wie von Geisterhand bewegt, einstürzte.
Aus Verzweiflung über die Forderung der Bauleute habe sich die Mutter den Kopf an der Kapellenmauer eingerannt.
Der Fund des Kleids der Mutter und der Überreste ihres Kindes scheint die grausige Legende zu bestätigen.
Auf Schloss Burgk wurde 1739 beim Abriss des mittelalterlichen Torhauses ein mumifizierter Hund gefunden.
Er muss ca. 400 Jahre zuvor eingemauert worden sein – lebendig, wie man aus der Beinstellung ableiten kann.
Er ist heute in einer Nische des erneuerten Torhauses hinter Glas zu betrachten.
heide09 15/09/2021 19:30
Wie unnütz solche Bräuche doch waren.LG Ania
homwico 15/09/2021 18:13
Der arme Hund !LG homwico
Christof Hannig 15/09/2021 17:18
Informativ und anschaulich dokumentiert - Stark!!!Viele Grüße
Christo f
Dorothee 9 15/09/2021 11:28
den Ausdruck kenne ich nur vom Schach... aber klar, irgendwo muss er ja herkommenanne47 15/09/2021 2:24
Gruuuusel!Was Aberglaube für seltsame Blüten treibt - vielleicht wollte jemand auf diese Weise seine unliebsame Frau, samt Kind und Hund beseitigen lassen
LG Anne