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Burghard Nitzschmann


Free Account, Isernhagen

Commentaire 17

  • Pekka H. 10/07/2012 22:28

    Beim Versuch ein Bild zu besprechen, das eine Skulptur zeigt, kann ich mir die Frage stellen, ob die Aufnahme dem Kunstwerk gerecht wird oder ihm sogar etwas Neues hinzufügt. Das kann ich hier nicht beurteilen, da ich nur diese Perspektive kenne und mir sowohl Kunstwerk als auch Künstler unbekannt sind. Burghard selbst schreibt, dass ihn rein das Motiv fotografisch gereizt hat. Darauf will ich mich also beschränken. Ich stimme Felix zu, dass der Schnitt mutig ist. Ein Pferd ohne Hinterbeine darzustellen, darauf muss man erstmal kommen. Durch die sichtbare Form der hinteren Flanke und des erhöhten Rückenteils entsteht in meinen Augen jedoch eine Standfestigkeit, die keiner vier Beine bedarf. Dadurch rücken Pferd, Mann und altes Mauerwerk optisch noch stärker zusammen. Die gleichmäßige Schärfe auf dem Mann und dem vorderen Teil des Pferdes - einschließlich aufgerecktem Kopf - als Beitrag des Fotografen sowie die Farbe und Struktur der Oberfläche als Werk des Bildhauers verbinden die beiden visuell. Und doch gelingt eine trennscharfe Unterscheidung aufgrund einer abgrenzenden hellen Linie zwischen beider Rumpf, aber auch auf dem Helm des Mannes. Ob diese durch die Bildbearbeitung entstanden oder zufällig vorhanden war, sei dahingestellt, sie macht einen besonderen Reiz des Bildes aus. Die rechte Hand des Mannes hat ausreichend Platz zum Bildrand. Dadurch entsteht bei mir der visuelle Eindruck, dass die Nähe zum Pferd gewollt und nicht erzwungen ist. Harmonisch wird die Bildkomposition durch einen gleichen Abstand vom Kopf des Pferdes zum oberen Bildrand wie von der Hüfte des Mannes zur rechten Bildkante. Die ausreichende Unschärfe des historischen Gebäudes und seine beruhigende Farbe stellen die Skulptur sehr schön frei und geben dem Bild ein ruhiges Fundament.

    Es erstaunt mich nicht, dass Du, Burghard, dieses Bild unter vielen sehr guten zu einem Deiner Topbilder gewählt hast. Die fotografisch gestalterische Kraft geht gerade durch die Beschränkung auf das optisch Wesentliche weit über die historische Bedeutung des abgebildeten Kunstwerkes hinaus. Allein darauf kommt es hier an.

    LG Pekka
  • Lichtstifter 07/10/2011 21:07

    man kann auch etwas viel in so ein Bild reininterpretieren, oder besser gesagt in das Motiv. Immerhin ist der Mann bis auf den Helm nackt, was für mich seine möglich Traumatisierung (physisch wie psychisch) durchaus gelungen versinnbildlicht. Ich emfinde das Denkmal daher überhaupt nicht als falsche Heldenverehrung.

    Aber hier soll ja eigentlich die Fotografie beurteilt werden. Und die finde ich durchaus gelungen. Die Perspektive ist ungewöhnlich und gibt dem Bild etwas besonderes. Der Hintergrund mit dem ist auch gut arrangiert und die Farbkontraste heben die Figuren hervor. Passt!

  • Norbert REN 07/10/2011 8:52

    Wie ich sehe, ist es an der Zeit, dass ich mich auch noch einmal genauer erklären.
    Wir sehen auf Deinem Bild einen Mann, aufrecht, kräftig, gerade aus schauend, erhobenen Hauptes.
    Das seine Kopfbedeckung ein Stahlhelm ist, darüber sind wir uns sicher alle einig.
    Diese Skulptur stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer jüngeren Zeit, als diejenige, die uns Ruth herausgesucht hat.
    Ruths Menschen sind idealisiert, dieser Mann ist leicht abstrahiert.
    Der Titel "Heimkehr" deutet auf das Kriegsende hin.
    Meines Erachtens geht von diesen Werk eine falsche Botschaft aus.
    Die Männer sind eben NICHT aufrecht, gut genährt und voller Zuversicht aus dem Krieg gekommen,
    SONDERN ausgezehrt, zerlumpt, gebeugt, und vor allen allen Dingen in vielen Fällen schwer traumatisiert !!
    Und hier schließt sich der Kreis in die Gegenwart.
    Ich stamme nämlich von so einem Heimkeher ab.
    Um sich mit diesem Thema angemessen auseinanderzusetzen, empfehle ich die Werke von Käthe Kollwitz, und auch Ernst Barlach.
    Zum Osterfest
    Zum Osterfest
    Norbert REN

    LG. Norbert

  • Mary Sch 07/10/2011 0:26

    Burghard, die Form der Skulptur erinnert stark an diese Zeit.
    Man kann es als Warnung empfinden, so daß das Foto auf
    jeden Fall seinen Zweck erfüllt. Von der Burg Vogelsang habe
    ich mit anderen zusammen Bilder für eine Ausstellung gemacht,
    die in Aachen vielfach gezeigt wurde. Die Bilder sollen auch
    auf Vogelsang ausgestellt werden.
    Dies ist eins der Fotos, das ich gemacht habe.

    Ich hoffe, ich konnte Deine Enttäuschung über meine Anmerkung mindern.
    LG Mary
  • Ruth U. 06/10/2011 21:16

    Burghard: :-))
  • Burghard Nitzschmann 06/10/2011 21:04

    @Ruth: Für diese Lanze, die Du hier für mich gebrochen hast, bin ich Dir unsagbar dankbar. Es waren für mich einfach die Person mit Pferd, die von hinten gesehen vor diesem fast mittelalterlichen Hintergrund einen großen fotografischen Reiz bei mir ausgelöst haben. Nicht mehr und nicht weniger.
    LG Burghard
  • Ruth U. 06/10/2011 20:49

    Der Schnitt gefällt mir und der Gedanke "Heldenverehrung" kommt mir gar nicht in den Sinn, ich sehe ein Denkmal, das Du sehr gut fotografiert hast, ich finde auch die Sicht von hinten super.
    LG Ruth

    PS. Auch das "Menschenpaar" von Kolbe am Maschsee wird doch gern falsch interpretiert, dabei hat Kolbe schon früh vor dem Nationalsozialismus gewarnt und für das Paar soll ein jüdisches Geschwisterpaar als Vorlage gedient haben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Kolbe
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Menschenpaar_Plastik_Maschsee.jpg
  • KHMFotografie 06/10/2011 19:35

    ... eine super Aufnahme!... Bildaufbau und Bildschitt sind vom feinsten!...... TOP+++++**

    LG.. kalle
  • Burghard Nitzschmann 06/10/2011 18:02

    @Mary: Eigentlich schade, dass das Bild durch die vorangegangene Diskussion so ins Abseits geglitten ist. Ich werde in den nächsten Tagen nochmals nachschauen, was der Künstler eigentlich zum Ausdruck bringen wollte. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass eine seit Jahrzehnten von Sozialdemokraten regierte Stadt Hannover ein solches Kunstwerk zugelassen hätte, wenn es nur annähernd das glorifizieren würde, was hier teilweise angenommen wird. Mal sehen, wann die nächst Anmerkung kommt.
    Gruß Burghard
  • Mary Sch 06/10/2011 17:37

    Das Foto erinnert an eine Zeit, die ich nie mehr erleben möchte.
    LG mary
  • Steffen Buchali 06/10/2011 14:33

    Ich finde es rein fototechnisch sehr gut präsentiert.
    Ich glaube sogar es ist perfekt, denn wie man lesen kann hat es ja was bewirkt.

    vG Steffen
  • Norbert REN 06/10/2011 11:58

    Du hast natürlich recht,
    wer suchet, der findet!

    LG. Norbert
  • Burghard Nitzschmann 06/10/2011 11:48

    @Norbert: Streich bitte das MUSS und setze: .....vielleicht kannst Du oder vielleicht könntest Du...
    Obwohl wir alle aus wohlbekannten Gründen empfindlich sein sollten, findest Du diese mit einem Pathos belegten Hinweise in allen Städten Deutschlands, und ich finde, sie haben Gott sei Dank in über 60 Jahren nicht zu einer größeren Gefählichkeit beigetragen.
    Gruß Burghard
  • Norbert REN 06/10/2011 11:28

    Tut mir Leid, ich bin da empfindlich.
    Ich denke , wenn Du Motive auswählst, steht auch der Inhalt zur Diskussion.
    Schon gar nicht MUSS ich das rein fotografisch sehen.
    Und ich muss das auch nicht wie Felix sehen.
    Es ist auch nicht nur der Stahlhelm, sondern der ganze Ausdruck und das Pathos welches hier vermittelt wird.
    LG. Norbert
  • Burghard Nitzschmann 06/10/2011 11:14

    @Norbert: Norbert, Du mußt es nur rein fotografisch sehen. Es hat mich rein als Motiv gereizt, so wie es z.B. Felix gesehen hat. Dass sein "Kochtopf" mögliche Assoziationen zuläßt, sollte man nicht überbewerten.
    Grundsätzlich gehe ich mit Dir konform.
    Gruß Burghard