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hypnotisiris


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Herumgesprochen

Dass die massenhafte Umwandlung von Getreide, Mais und Soja in sog. „BIOSPRIT“ den Hunger in der Welt vermehrt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Erfreulicherweise wird dieser Irrweg in der Bekämpfung der Klimaerwärmung mittlerweile von einer wachsenden Zahl Menschen als ethisch nicht vertretbar abgelehnt.

Dass die massenhafte Umwandlung von Getreide, Mais und Soja in FLEISCH jedoch noch weit mehr Hungerqual und Hungertote verursacht, weil zur Erzeugung von 1 Kilo Fleisch sage und schreibe 10 Kilo Pflanzennahrung verfüttert werden müssen, wird dagegen noch immer kaum bedacht. Und das, obwohl dieser ineffiziente sog. Nahrungsmittel-„Veredelungsvorgang“ in absoluten Mengen den Skandal der Umleitung von pflanzlichen Lebensmitteln in die Tanks unserer Automotoren bei weitem übertrifft.

Dass von 10 Kilo Getreide, Mais und Soja weit mehr Menschen ernährt werden können als von 1 Kilo Fleisch, ist offenkundig. Dennoch: Trotz dieses miserablen Verhältnisses zwischen Einsatz und Ertrag leisten wir uns einzig eines flüchtigen Geschmacks-
Empfindens wegen den Luxus, weltweit pro Jahr 16 Milliarden Hühner, eineinhalb Milliarden Rinder, je eine Milliarde Schweine, Schafe und Enten, eine dreiviertel Milliarde Ziegen, eine halbe Milliarde Kaninchen, eine viertel Milliarde Truthühner und eine viertel Milliarde Gänse zu mästen. Womit – das gerät nach Jahrzehnten der kollektiven Verdrängung nun mit dem Biosprit-Desaster allmählich ins Bewusstsein von immer mehr nachdenklichen Menschen.

Stellt man sich obige gigantische Masse Fleisch vor, die Jahr um Jahr „produziert“, sprich: mittels dafür reservierten (!) Ernteerträgen aufgezogen wird, und multipliziert man diesen gigantischen Fleischberg noch mit dem zu seiner Erzeugung notwendigen Faktor Zehn, wundert einen allenfalls noch, wieso aufgrund solch verschwenderischen Fleischappetits nicht noch mehr Menschen hungern.

Diesen uns selbst genehmigten „Luxus“ haben gleichermaßen die mit den steil steigenden Weltmarktpreisen nicht mehr konkurrieren könnenden Menschen der sog. „Dritten Welt“ wie auch die unglückseligen „Fleischrassentiere“ zu bezahlen, die in zumeist drangvoller Enge unter Qualen gemästet und im Akkord grausam geschlachtet werden. Einen Einblick in das mit jeder Fleisch-Order belohnte und verlängerte Geschehen in den Tierställen und Schlachthöfen bietet in herausragender fotografischer Qualität die Website von Dirk Gießelmann:

Übersicht Bilderserien:
http://www.soylent-network.com/doku/index.htm

Eine zu meinem Foto passende Bildserie daraus, die zeigt, „was bisher geschah“:
http://www.soylent-network.com/doku/10_schweineschlachtung.htm

Mich hat diese Dokumentation endgültig zum Vegetarier werden lassen. Doch damit ist der eigene Anteil am massenhaften Hunger in der Welt noch nicht aufgehoben. Denn die moderne Milchwirtschaft mit ihren tausenden von wohlschmeckenden Produkten ist ohne Zufütterung von hochernergetischen „Futtermitteln“, sprich: von zum menschlichen Verzehr geeignetem Mais, Getreide und Soja nicht denkbar.

Es führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Wen ein schlechtes Gewissen beim Gedanken an die Einfüllung von Lebensmitteln in Tankstutzen statt in hungernde Mitmenschenmünder überkommt, der kann nicht zugleich guten Gewissens Fleisch, Milch und Milchprodukte konsumieren – am allerwenigsten in den heute üblichen Mengen.

Ob der zwischen blutigen Schweineleibern telefonierende Fleischlieferant auf meinem Schnappschuss schon jemals über solcherlei Zusammenhänge nachgedacht hat?

Seiner völlig abgebrühten Unbekümmertheit, ja Fröhlichkeit beim Telefonieren zwischen geköpften, zerhackten und tiefgekühlten Tierleibern nach zu urteilen, gibt es noch keine Hoffnung auf ein Entrinnen für die nächst anstehenden Generationen an hungernden Menschenmassen und in Mast befindlichen Tierherden, deren Schicksal und Lebensberechtigung wir der buchstäblich über Leichen gehenden Gier unseres Geschmacksempfindens zu opfern belieben.

Drei interessante Links noch:

http://www.ferkelprotest.de (wichtige Unterschriften-Petition!)
http://www.nandu.net/?p=67
http://www.tierrechte.de/p10002000x1044x3.html?PHPSESSID=d39eeec6bcdd630b596053c0a503e63e

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