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Hinter eines Baumes Rinde

Hinter eines Baumes Rinde

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Günter Roland


Premium (World), Schwelm

Hinter eines Baumes Rinde


… wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol'. So leb denn wohl.
Halt! Noch eins, denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!"

Also sprach sie und entwich. —
Made junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. — Schade.

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde.

Dieses Gedicht von Heinz Erhardt kam mir sofort in den Sinn, als ich dieses Foto machte.

Fotografiert mit Leica V-Lux 114.

Ein Beitrag zum heutigen „schwarz/weißen Freitag“ .


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