Hirschkäfer im Fernglas, Zauneidechsen im Sucher 03
Am Sonntag wollte ich nachgucken, ob die am Tag zuvor beobachteten Hirschkäfer
noch da sind.
Auf dem Hinweg jedenfalls flog ein Hirschkäfermännchen in waghalsiger Weise über die Autobahn A 3 – er kam wohl unbeschadet drüber ….
Im Wald war es leider noch wesentlich dunkler als am Samstag – Mist.
Da blieb nur, erneut das Fernglas zu nehmen, sich durch die Sträucher zu zwängen und die beliebte Eiche aus ungünstiger Perspektive und bei kaum Licht gründlich abzusuchen.
Tatsächlich: Nahezu an der gleichen Stelle wie am Samstag, der Baumsaft – Tankstelle und damit sehr hoch am Stamm und von Blättern teilweise verdeckt, hing ein männlicher Hirschkäfer, „umschwärmt“ von zwei schlecht gelaunten Hornissen und einer Menge unterschiedlicher Fliegen und sonstigen Insekten. Alle wollten nur eines: An die Futterquelle.
Ich schob mich noch einen halben Meter durch den kratzigen, klebrigen Dschungel und konnte erkennen, dass der männliche Hirschkäfer in luftiger Höhe auf der Hirschkäferin „fest saß“, die wiederum fast mit dem ganzen Kopf in der begehrten Baumspalte steckte und dort offensichtlich ununterbrochen Nahrung zu sich nahm. In etwa 30 cm Abstand „klebte“ ein weiterer, deutlich kleinerer männlicher Hirschkäfer ebenfalls am Stamm, regungslos.
Man muss wissen, wann man verloren hat: An diesem Tag war noch nicht einmal ein schlechtes Foto der Hirschkäfer möglich.
Umso erfreuter war ich, beim abendlichen Rückweg zum Auto im Gestrüpp auf einem mit Pilzen übersäten Totholz zwei Zauneidechsen zu entdeckten. Ein Männchen im Prachtkleid und direkt daneben ein Weibchen hatte ich noch nie ….
Beide – die vermutlich meine Bemühungen mit den Hirschkäfern bereits seit Samstag verfolgt hatten – waren so mitleidig, dass sie geduldig sitzen blieben und mir bei viel zu wenig Licht einige Fotos erlaubten.
Hessen, Südhessen, Landkreis Groß-Gerau, Walldorf, 06.06.21.
Nikon D300, Nikkor Micro AF 4/200, aus der Hand.
Willy Brüchle 07/06/2021 14:06
Noch besser als das Vorige. MfG, w.b.