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Historisches Dampfmaschinenhaus am Glienicker See

Historisches Dampfmaschinenhaus am Glienicker See

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Manfred Altgott


Premium (World), Berlin

Historisches Dampfmaschinenhaus am Glienicker See

Im Hintergrund die Glieniker Brücke. Weltweit bekannt wurde die Glienicker Brücke durch den spektakulär inszenierten dritten und letzten Agentenaustausch am 11. Februar 1986.

Am nördlichen Ende des Parks hielt durch den Bau des Dampfmaschinenhauses die technische Errungenschaft des 19. Jahrhunderts Einzug im Park Babelsberg. Nach Plänen von Ludwig Persius entstand es in den Jahren 1843–1845 zusammen mit der Anlage eines Bewässerungssystems unter der Leitung von Moritz Gottgetreu. Die für Persius typische Bauweise der Verbindung einfacher kubischer Baukörper wird ergänzt durch Zinnen, Türmchen und Erker. Diese Ausschmückung gibt dem Gebäude einen „normannischen“ Charakter und findet sich im Baustil der in diesen Jahren ebenfalls von Persius erweiterten Meierei im Neuen Garten wieder. Im Untergeschoss befanden sich die Kessel- und Maschinenräume, eine Werkstatt und die Wohnung des Maschinenmeisters. Das Obergeschoss bezog Graf von Pückler, der Hofmarschall des Prinzen Wilhelm I.
Die Widrigkeiten der Wasserversorgung, mit denen Lenné zu kämpfen hatte, waren nun beseitigt. Fürst Pückler-Muskaus Gartengestaltung profitierte von der neuen Technik. Im Mai 1845 konnte die erste Fontänenanlage eingeweiht werden. Durch den Anbau einer neuen Maschinenhalle 1865 stand eine Dampfkraft von 65 PS für die Bewässerung des Parks zur Verfügung. Zu einem besonderen Schauspiel wurde die 40 Meter hohe Fontäne, die wie ein Geysir aus der Havel emporschoss. Nach dem Bau eines weiteren runden Wasserbeckens auf der Anhöhe, nun Achterbecken genannt, erhielt die Parkanlage eine ausreichende Wasserversorgung.
Zu Zeiten der Teilung Deutschland stand das Dampfmaschinenhaus direkt im Grenzgebiet, war nicht zugänglich und verfiel zusehends.

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