Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Höckerschwan-Spiegel-Platscher

Am Vortag der Bundestagswahl wurde es wenigstens in den aufgrund der langen regenlosen Zeit recht trocken gefallenen Altrheinarmen im Hessischen Ried richtig spannend: Grau- und Silberreiher trafen sich an besonders flachen Wasserrestflächen und hatten es dort relativ einfach, Beute zu machen, da den Fischen der Weg in tiefere Gewässer derzeit abgeschnitten ist. Trotz der ganzen Streiterei um den besten Fisch mit teils wildestem Geschreie gab es an diesem Samstag doch auch sehr ruhige Zeitabschnitte, worüber zumindest ich so gar nicht böse war – die stundenlange Fotografiererei und Aufmerksamkeit strengt schon sehr an. Vermutlich dachte das ansässige Höckerschwanpaar lange Zeit genauso. Jedenfalls so lange, bis ein fremder Schwan in ihr Revier geflogen kam – dann flogen die Fetzen und es wurde lauter, als je zuvor. Der Eindringling wurde aufgescheucht und verjagt. Offensichtlich unter Schock wegen der aggressiven Übermacht des Schwanenpaars flog er versehentlich in eine Weide und stürzte wie ein Stein zu Boden. Aua, dachte ich – hoffentlich ist nichts gebrochen. Wegen des armen Kerls bestand fast eine Stunde Grund zur Sorge und er hockte regungslos am Boden. Irgendwann ging es dann aber doch wieder, er lief erst ein Stück zu Fuß und flog dann etwas torkelnd in Richtung Neurhein. Letztlich habe ich von der ganzen Sache nur zwei Fotos behalten können – alles ging zu schnell, es war ein völliges Durcheinander von aufgescheuchten Grau- und Silberreihern und Schwänen und plötzlich waren 420 mm doch wieder einmal viel zu viel. Das verbliebene Foto zeigt jedenfalls einen der siegreichen Schwäne kurz nach der Landung auf „seinem“ Wasser. Bei dem Schwan im Hintergrund handelt es sich um die Wasserspieglung des Ehegatten.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 11 bei 1/640stel Sekunden, ISO 400, Belichtungskorrektur minus 0.7, Konverter 1.4 (also insgesamt 420 mm), Bildstabilisator eingeschaltet, aus der Hand, 90 % Ausschnitt.

Commentaire 8

  • Fabienne Muriset 01/10/2009 21:38

    Das Spiegelbild oben hatte ich beim ersten Blick als Silberreiher identifiziert, bevor ich deine Geschichte und die Kommentare las. Der typische Knick im Hals ist das Eine, der zu lange und zu helle Schnabel das andere Merkmal.
    Aber egal: Einen guten Moment hast jedenfalls erwischt und da kann man jeweils noch froh sein, dass die Belichtung gestimmt hat.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Sabine Streckies 01 29/09/2009 9:53

    Hallo Uli,
    nein - jetzt wo Du es sagst, bin ich nicht mehr sicher. Klar kann das ein fliegender Silberreiher gewesen sein - zu dem Zeitpunkt sind aufgrund des "Schwanenkampfes" so ca. zwanzig Vögel (Silber- und Graureiher, Schwäne) alle durcheinander geflogen. Dazu kamen aufgrund der tollen Lichtverhältnisse noch die jeweiligen Spieglungen auf dem Wasser, also vierzig Vögel. Bei uns in Hessen hätte vor Jahrzehnten die berühmte Mama Hesselbach aus der Kultserie "Die Hesselbachs" bei diesem Anblick nur entgeistert rufen können: "Kall, mei Drobbe!"
    Gruß
    Rheinhilde
  • ullifotografie 29/09/2009 9:42

    Bist Du sicher, daß das da hinten ein Schwan ist?
    Der Hals im Flug ist doch eher gestreckt bei denen.
    Für mich sieht das nach einen Silberreiher aus.
    Kann das sein?

    Die Landung vorne ist aber sehr schön.

    LG

    Uli
  • emmo 29/09/2009 6:53

    ganz fantastisch festgehalten- super sind auch die Farben.
    lg emmo
  • Daniela Boehm 28/09/2009 23:53

    Erhaben und wunderschön ;) LG Dani
  • Thomas Hagedorn 28/09/2009 22:56

    Tolles Foto! Mein lieber Schwan!!
    Gruß
    Thomas
  • Martin Jeckle 28/09/2009 22:56

    Ja, die Bildbeschreibung find ich klasse, kann man sich richtig reinversetzen.
    Das Bild hat ein tolles Timing, mit dem Schwan im Hintergrund, find ich super.
    LG Martin
  • Rene1985 28/09/2009 22:43

    Sehr Ausführliche Bildbeschreibung ;-)
    Klasse festgehalten und vor allem tolle Schwanenspiegelung ;-)
    Gefällt...

    lg René