Hölderlins Turm
nach der Renovierung wieder befreit
Der Hölderlinturm in Tübingen wurde im späten 19. Jahrhundert nach dem Dichter Friedrich Hölderlin benannt, der dort vom 3. Mai 1807 bis zu seinem Tod im Jahr 1843 lebte. Das Gebäude ist eine der bekanntesten Gedenkstätten Tübingens.
Die Geschichte des Hölderlinturms lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Sockel des Turms war Teil der mittelalterlichen Stadtmauer entlang des nördlichen Neckarufers. Die Existenz eines unmittelbar an den Turmsockel angrenzenden Hauses ist seit dem frühen 17. Jahrhundert belegt. Mit diesem unter einem Dach verbunden wurde im späten 18. Jahrhundert ein auf den Sockel aufgesetztes achteckiges Stockwerk.
Im Jahr 1807 wurde das Gebäude vom Schreinermeister Ernst Friedrich Zimmer erworben. Dieser nahm dort noch im gleichen Jahr den als unheilbar krank aus dem Autenrieth’schen Klinikum entlassenen Hölderlin, dessen Hyperion er bewunderte, auf. Der Dichter bewohnte 36 Jahre lang im ersten Stock des Turmes ein bescheiden eingerichtetes Zimmer.
Während der Turmzeit schrieb Hölderlin weiterhin – meist unter dem Pseudonym Scardanelli – und empfing auch Besucher, wie beispielsweise die Dichter und damaligen Studenten am Tübinger Stift Wilhelm Waiblinger und Eduard Mörike. Hermann Hesse beschreibt 1914 in seiner Erzählung Im Presselschen Gartenhaus einen Besuch der beiden bei dem kranken Hölderlin im Turm.
Zimmer ließ das zweistöckige Gebäude bis 1828 mehrmals ausbauen. Er starb 1838, seine Tochter Charlotte kümmerte sich fortan um den kranken Hölderlin. Im Jahr 1874 erwarb der Schuhmachermeister Carl Friedrich Eberhardt das Haus, ließ es wiederum erweitern und richtete dort eine Badeanstalt ein. Am 14. Dezember des folgenden Jahres brannte der Turm bis auf das Erdgeschoss ab. Bald wurden auf den Grundmauern ein neuer, runder Turm mit spitzerem Dach und ein größeres angrenzendes Haus errichtet. In den Bauplänen findet sich der Name „Hölderlin’s Turm“.
Die Stadt Tübingen erwarb im Jahr 1921 das Haus mit Unterstützung der „Vereinigung zur Erhaltung und Erwerbung des Hölderlinturms“. Im Jahr 1984 wurde im Zuge einer Renovierung das Innere des Hauses der Raumaufteilung zu Hölderlins Zeit angenähert. Seit August 2017 wird das Gebäude erneut grundlegend saniert und umgestaltet.
Im Turm und im angrenzenden Haus befindet sich das Hölderlin-Museum mit einer Dauerausstellung, Sonderausstellungen und einer Präsenzbibliothek. Das Museum erhält bis Ende 2019 eine völlig neue Konzeption. Der Hölderlinturm wird von der Stadt Tübingen in enger Kooperation mit der 1943 gegründeten Hölderlin-Gesellschaft, die ihren Sitz in dem Haus hat, verwaltet.
[Wikipedia]
Tina-Elisa 16/04/2019 21:32
Es zieht einen magisch an - der Turm und seine Geschichte. Ich habe ihn im Spätsommer 2016 besucht und fotografiert, noch unverschleiert und in vollem Blumenschmuck. Was nun geschieht, ist alles auf den 250. ausgerichtet. Auch ich bin gespannt, besonders auch auf die Veränderungen (Modernisierungen) im Innern des Turmes. Tübingen ist schon eine interessante Stadt.VG - Tina
Cecile 15/02/2019 12:53
Große Klasse in dem Bildschnitt und vor allem das Licht, Thomas.Danke für die gute Info - aber ein Schwabenmädle kennt das ja :-)))
Liebe Grüße zu dir und ein schönes Wochenende,
Elfi C.
Anne Berger 15/02/2019 11:55
Die FC ist ungemein bildend. Sehr interessant die ganze Geschichte und wenn sie dann noch so anschaulich schön von diesem Foto begleitet wird, um so spannender.LG Anne
Heidi Schneider 15/02/2019 11:35
Palaksch, Palaksch...Danke für die vielen Infos!
Einmal war ich extra wegen Hölderlin in Tübingen. Hat mir dort sehr gefallen. Vom Turm war ich enttäuscht, aber es war klar, dass er so gar nicht an die Umnachtung Hölderlins erinnert würde...
Dein Bild gefällt mir sehr. Die Farben wirken recht natürlich trotz künstlicher Bestrahlung.
lgh
† gre. 14/02/2019 22:07
Hat was geheimnisvolles, märchenhaftes.LG gre.
Tekla-Maria 14/02/2019 22:01
märchenhaft schön bei dem Licht!LG Tekla
sabiri 14/02/2019 21:21
Eine Lichtstimmung zum freuen einfach schön!Danke für die ausführlichen Info!
LG Gerhard
homwico 14/02/2019 20:28
In schönem geheimnisvollen Licht gezeigt.LG homwico
GEO-Lurchi 14/02/2019 18:04
Was für eine ausführliche Info, was für ein schönes Bild! Besonders gut gefiel mir der helle Stern - bis ich den Staub von meinem Bildschirm wischte...LG ULI
Fidibauer 14/02/2019 18:04
in dieser Eleganz hat in der gute Hölderlin vermutlich selbt nie gessehen...lg Fidi
Mannus Mann 14/02/2019 18:00
Danke für das Fotound die ausführliche Info.
Frohe Grüsse, Mannus.
Hans Pfleger 14/02/2019 13:24
Oh, ihn gibt’s auch mal ohne Gerüst :-) ich hatte ihn jetzt schon paar Mal im Visier, aber immer wurde an ihm gewerkelt- so ohne störendes Drumherum schaut er schon sehr edel aus, vor allem mit der Beleuchtung und aus dieser Perspektive!