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U. D.


Premium (Basic), Köln/Bonn

Hommage

Pashupatinath (wörtlich: Herr der Tiere) bei Kathmandu in Nepal ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus, an der Shiva als Herr der Tiere verehrt wird. Die Tempelanlage liegt am heiligen Fluss Bagmati, etwa sechs Kilometer östlich von Kathmandu. Dieser Fluss ist für die Nepalesen so heilig wie der Ganges für die Inder. Gläubige, die hier rituelle Waschungen vornehmen oder eingeäschert werden, können – wie auch im Ganges in Indien – den Zyklus der Samsara (Wiedergeburt) durchbrechen. Ihre Seelen gehen dann nach dem Tod direkt ins Jenseits und werden nicht mehr wiedergeboren.

Eine steinerne Brücke führte mich weg von den Verbrennungsstätten (Burning Ghats) auf die andere Seite des Bagmati; dort sprach ich einen auf den Steinstufen zum Fluss hin sitzenden jungen Mann an, ob ich die Vorbereitungen zur Verbrennungszeremonie überhaupt fotografieren dürfte. Er bejahte dies mit sichtlichem Stolz.
Als ich ihn danach fragte, wann wohl die Verbrennung beginnen würde, antwortete er: „In a fiew minutes...“ – nepalischer Zeitrechnung natürlich. Währenddessen kamen wir in ein anregendes Gespräch, in dem ich u.a. erfuhr, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Nepal ca. 52 Jahre betrüge...
Mit der Zeit füllte sich der Platz immer mehr und mehr mit Menschen jeglichen Alters und irgendwann brach auch die Dunkelheit über uns herein; auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses war man immer noch mit den Vorbereitungen für die bevorstehende Leichenverbrennung beschäftigt.

Musiker hatten begonnen auf ihren Tablas zu spielen; ihr Gesang und der einschlägige Rhythmus begeleiteten die Zeremonie zu Ehren Shivas, die mittlerweile auf dieser Seite des Bagmati ihren Lauf genommen hatte. Frauen, Kinder und Männer standen auf und begannen zu tanzen...

Ob beide Zeremonien überhaupt etwas miteinander zu tun hatten?

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