Hummelflug
Hummeln können bereits bei sehr niedrigen Temperaturen fliegen - manche Arten bereits ab 2 Grad über Null (Bienen erst ab 10 Grad Celsius).
In Trondheim waren es am 24.08.14 aber warme 20 Grad Celsius, als ich dieses Hummelchen über den Blumenkörben
an der neuen Nidelv-Fußgängerbrücke einfangen konnte. Doch interessiert hier vielmehr der Hummelflug an sich:
Nach dem "Hummel-Paradoxon" soll das Insekt aerodynamischen Gesetzen zufolge eigentlich nicht fliegen können ... wobei diese Mär schon längst widerlegt ist, sich aber als Anekdote nach wie vor hartnäckig hält. Wer sie nicht kennt - hier ist sie (gemäß Wikipedia) zum Nachlesen:
Die Geschichte kursierte zunächst als Scherz Anfang der 1930er Jahre unter Studenten des renommierten Aerodynamikers Ludwig Prandtl
an der Universität Göttingen, und sie wurde begierig von der Presse aufgenommen. Danach soll eines gemütlichen Bierabends
ein Biologe einen Aerodynamiker gefragt haben, warum eine Biene oder Hummel fliegen könne. Die Antwort
des Aerodynamikers soll nach einer kurzen Berechnung (auf einem Bierdeckel?) so gelautet haben:
"Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik
ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen."
Dazugedichtet wurden meist noch anschließende Sätze wie:
"Die Hummel kümmert das nicht und sie fliegt trotzdem" - oder, besser:
"Da die Hummel die Gesetze der Aerodynamik nicht kennt, fliegt sie dennoch."
Der Aerodynamiker soll seine Berechnungen vor dem Hintergrund, dass er die Flügel der Hummel fälschlich als steif angenommen hatte, nochmals
überdacht haben. Aus der späteren - richtigen - Antwort ließ sich dann aber natürlich keine Schlagzeile machen ... ;-)
Tatsächlich gibt es hier kein Paradoxon. Hummeln sind natürlich sehr viel kleiner als Flugzeuge. Sie bewegen sich jedoch in der gleichen Luft mit der gleichen Dichte und der gleichen Viskosität. Das hat zur Folge, dass die Reynolds-Zahl für den Hummelflug viele Größenordnungen kleiner
ist als die für den Flugzeugflug. Damit unterscheiden sich die Formen des Strömungsfelds um die Flügel erheblich. Theorien hierzu wurden
schon in den 1930er Jahren entwickelt. Dabei spielten insbesondere Wirbel eine entscheidende Rolle. Der experimentielle Nachweis
gelang 1996, als Charles Ellington von der Universität Cambridge Versuche zum Insektenflug vornahm: Durch den Flügelschlag
werden Wirbel erzeugt, die der Hummel den nötigen dynamischen Auftrieb verschaffen. Mithilfe einer Superzeitlupenkamera
fand Ellington heraus, dass die Hummel ihre Flügel bis zu 200 Mal pro Sekunde kreisförmig bewegt und dabei
einen tornadoartigen Luftwirbel (Tornado-Effekt) erzeugt. Dadurch entsteht ein Unterdruck,
und die an sich pummelige Hummel erhebt sich in die Luft.
Haidhauser 29/09/2014 15:19
Der Hummelflug - Rimsky-Korsakoff lässt musikalisch grüßen!Bestechend scharfer Schuss des Brummers!!!
LG Bernhard
Thomas Jüngling 27/09/2014 19:34
Stimmt, irgendwo hat man all das schon einmal gehört - schon deshalb ein interessanter Beitrag. Mich begeistert hier allerdings noch mehr, dass Du die Hummel so exakt scharf in der Luft erwischt hast. Auch für mich ein sehr gelungenes Foto!Gruß Thomas
Dieter Jüngling 27/09/2014 18:46
Ein Flug- und ein Fotokünstler!Super Manfred.
Gruß.
Gerhard Huck 27/09/2014 17:45
Be"stechend" schön, dieses Flugbild!Was Du mit Deiner Kleinen alles auf den Chip zauberst - sagenhaft!
Viele Grüße
Gerhard
Roni Kappel 27/09/2014 16:09
Hallo!Toll! :-)
lg,
Roni
Klaus Kieslich 27/09/2014 14:41
Erstklassige MomentaufnahmeGruß Klaus
Basi70 27/09/2014 13:33
Klasse Geschichte zum Bild mit den wundervollen Farben.VG
Michael
Koenigsbilder 27/09/2014 12:46
Die hast du aber perfekt erwischt. Kompliment!LG Bert
BR 45 27/09/2014 9:51
Ein herrlicher Schnappschuss mit der"kleinen Pummeligen"
und Deine erklärende Geschichte dazu
ist super.
Wer hat sich über so alltägliches schon mal einen Kopf gemacht-ich nicht.
Danke dafür.
Grüsse Andy
hundlingtobias1985 27/09/2014 9:04
grad noch getroffen lg jutta