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marcohofer


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I u.II weltkrieg

Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt und forderte rund 17 Millionen Menschenleben.
Der Krieg wurde zunächst zwischen den Mittelmächten, dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn, auf der einen Seite und den Entente-Mächten, Frankreich, Großbritannien und Russland sowie Serbien auf der anderen Seite ausgetragen.
Wider Willen kamen Belgien und Luxemburg als Opfer hinzu, in welche die deutschen Streitkräfte ungeachtet deren Neutralität nach dem Konzept des Schlieffenplans einmarschierten. Im Verlauf des Krieges wurden die Mittelmächte durch das Osmanische Reich und Bulgarien verstärkt, während auf alliierter Seite unter anderem Japan, Italien, Portugal, Rumänien, Griechenland und die USA in den Krieg eintraten. Im Ersten Weltkrieg, der auch als der Große Krieg bezeichnet wurde und wird, entluden sich die machtpolitischen Gegensätze der europäischen Großmächte, die zu einer enormen Aufrüstung geführt hatten. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und deren Kolonien, in denen insgesamt 1,35 Milliarden Menschen lebten, also etwa drei Viertel der damaligen Erdbevölkerung, im Kriegszustand. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
Der Krieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Am 30. Juli befahl Russland die Generalmobilmachung zur Unterstützung Serbiens. Daraufhin erklärte das Deutsche Reich als Bündnispartner Österreich-Ungarns Russland am 1. August den Krieg. Am Abend desselben Tages überschritten russische Kavallerie-Abteilungen die ostpreußische Grenze.
Vorausgegangen war das Attentat in Sarajewo am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie ermordet worden waren und hinter dem die Mitglieder der verschworenen serbischen Geheimloge „Schwarze Hand“ vermutet wurden. In einem faktisch unannehmbaren Ultimatum vom 23. Juli 1914 verlangte die österreichisch-ungarische Regierung Genugtuung von der serbischen Regierung, indem sie u. a. forderte, eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni einzuleiten und von der k.u.k.-Regierung delegierte Organe an den bezüglichen Erhebungen teilnehmen zu lassen. Die serbische Regierung lehnte dies als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, obwohl sie die übrigen harten Forderungen des Ultimatums akzeptierte. Die darauf folgende Kriegserklärung aktivierte eine Reihe von Bündnissen, was binnen kurzem zum Weltkrieg führte.
Manche Nachbetrachter sehen die Kriegsbegeisterung, die anfangs in den intellektuellen Schichten vieler Ländern vorherrschte, letztlich als Resultat der im Europa des frühen 20. Jahrhunderts weit verbreiteten Ansicht, der Krieg könne die aufkeimenden nationalen und sozialen Konflikte sowie die gegensätzlichen Machtinteressen der verschiedenen Herrscherhäuser und ihrer Reiche lösen. Der Verlauf des Ersten Weltkrieges dokumentiert zudem die Unfähigkeit der europäischen Führungsschichten, militärische Neuerungen und soziale Spannungen entsprechend zu erkennen oder zu akzeptieren (vergleiche auch Kriegsschulddebatte).
Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit massivem Materialeinsatz (Panzer, Flugzeuge, Luftschiffe) und mit Massenvernichtungswaffen (Giftgas) geführt wurde. Die Fronten bewegten sich, vor allem im Westen, dennoch kaum, zum Teil, weil der modernen Technik die alten Militärstrategien gegenüber standen. Im endlosen Stellungskrieg rieben sich die Truppen gegenseitig auf. Insbesondere auf den Schlachtfeldern vor Verdun und in Flandern fielen auf beiden Seiten Hunderttausende von Soldaten, ohne dass sich etwas an der militärischen Lage änderte. Auch deswegen stellt sich der Erste Weltkrieg als ein Krieg dar, der an Grauen alles bis dahin Bekannte übertraf.



Der Zweite Weltkrieg war der zweite auf globaler Ebene geführte Krieg sämtlicher Großmächte des 20. Jahrhunderts und stellt den bislang größten und verheerendsten Konflikt in der Menschheitsgeschichte dar. Der Krieg, den die sogenannten Achsenmächte gegen die Alliierten führten, prägte das weitere Weltgeschehen über die Politik und die Kriegsführung hinaus in den meisten wirtschaftlichen, technologischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen. Die weltanschaulichen Gegensätze und Machtinteressen in der Siegerallianz mündeten in den Kalten Krieg der sich bildenden Staatenblöcke unter der Führung der sich etablierenden Supermächte Sowjetunion und USA.
Der Zweite Weltkrieg forderte zirka 55 bis 60 Millionen Menschenleben. Er war durch eine starke Ideologisierung, häufig mit rassistischen Zügen geprägt, die zu zahlreichen Kriegsverbrechen und gewaltsamen, zumeist systematischen Übergriffen auf Zivilbevölkerung oder Kriegsgefangene führte. Mit dem nationalsozialistischen Kriegsziel des Lebensraumgewinns und dem Konzept von Blut und Boden war auch untrennbar der Holocaust verbunden, dem durch die Nationalsozialisten allein sechs Millionen Juden und vier Millionen Angehörige anderer systematisch ausgegrenzter und ausgebeuteter Gruppen zum Opfer fielen. Die Grenzen in Mittel- und Osteuropa, im Nahen Osten und anderen Regionen wurden neu gezogen.
Vielfache individuelle Umwälzungen verursachte der Zweite Weltkrieg durch eine millionenfache Entwurzlung in Form von Emigration, Kriegsflüchtlingen und Vertreibung von ansässigen Bevölkerungsschichten. Dass die Zivilbevölkerung im Vergleich zum Ersten Weltkrieg noch stärker von den Kampfhandlungen direkt betroffen war, lag einerseits am bis dahin unbekannten Entwicklungsstand der Flugzeug- und Rüstungsindustrie, andererseits an der billigenden Inkaufnahme ziviler Opfer durch die Terror-Strategien, in deren Kontext die Kriegsteilnehmer neue Waffen oftmals einsetzten. Sie ermöglichte die großflächige Bombardierung ganzer Wohngebiete in Europa und Asien. Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildeten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.
Mit dem Abwurf zweier Atombomben, dem bisher einzigen militärischen Einsatz dieser Technik, demonstrierten die USA noch vor Kriegsende die Macht dieser neuen Massenvernichtungswaffe. Nachdem im Ersten Weltkrieg fast alle kriegsteilnehmenden Nationen in Europa chemische Waffen einsetzten, verwendete ausschließlich Japan diese Art der Kriegsführung gegen China.
Der Zweite Weltkrieg war ein interregionaler Krieg, bei dem mehrere zunächst voneinander abgegrenzte Kriegsschauplätze ineinander mündeten. Den ersten dieser Kriegsschauplätze schuf Japan mit seiner zweiten Invasion Chinas innerhalb eines halben Jahrhunderts im Jahre 1937. In Europa begann der Krieg mit dem Angriff des Deutschen Reiches und der Sowjetunion auf Polen im Jahre 1939, nachdem kurz zuvor der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt für beide Staaten die Interessengebiete für militärische Expansionen (Polenfeldzug beziehungsweise Winterkrieg in Finnland) abgesteckt hatte. Großbritannien und Frankreich antworteten mit Kriegserklärungen an das Deutsche Reich, griffen jedoch nicht wirksam ein und wandten sich nicht gegen die UdSSR.
Den sogenannten „Sitzkrieg“ im Winter 1939/40 entschied Deutschland im Frühjahr mit dem „Unternehmen Weserübung“ in Norwegen sowie hauptsächlich dem Westfeldzug klar zu seinen Gunsten. Frankreich kollaborierte teilweise nach seiner Kapitulation, aber Großbritannien verteidigte sich in der Luftschlacht um England erfolgreich. Die Versuche Italiens, nach dem 1935 eroberten Italienisch-Ostafrika auch im Mittelmeerraum zu expandieren, scheiterten schon im Ansatz. Die deutschen Angriffe wurden 1941 mit dem Afrikafeldzug und dem Balkanfeldzug fortgesetzt. Der deutsche Überfall auf die verbündete Sowjetunion und der japanische Angriff auf die Vereinigten Staaten im selben Jahr verliehen dem Zweiten Weltkrieg, der die beiden großen Flächenstaaten mit voller Kraft in den Krieg verwickelte, endgültig seine weltpolitische Dimension, die zwei Drittel aller Staaten und drei Viertel der Weltbevölkerung umspannte.
Den Schlusspunkt der Kampfhandlungen setzte am 2. September 1945 die Kapitulation Japans, die den vollständigen Niederlagen Italiens (1943) und Deutschlands (8. Mai 1945) folgte, womit die Alliierten ihr wichtigstes Kriegsziel erreichten.
In den Jahren seit 1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erlangte in weiten Teilen Europas der Faschismus als politische Richtung zunehmend Bedeutung. Benito Mussolini riss mit dem Marsch auf Rom 1922 die Macht in Italien an sich. 1936 griff Italien, das engere Beziehungen zum Deutschen Reich pflegte, Äthiopien an, im April 1939 wurde Albanien annektiert.
In Spanien wurde von 1936 bis 1939 der Spanische Bürgerkrieg zwischen einer hauptsächlich durch Republikaner, Sozialisten und Kommunisten geführten Volksfrontregierung und Anhängern einer durch General Franco geführten Militärrevolte ausgetragen. Die Sowjetunion und zunächst auch Frankreich lieferten der „Volksfront“ Waffen und Kriegsmaterial, während Italien und Deutschland die Truppen der Nationalisten Francos unterstützen. Die nationalsozialistische Regierung entsandte zu diesem Zweck die Legion Condor, welche entscheidend zum Sieg des Franquismus beitrug.
In Deutschland war der Nationalsozialismus seit 1930 zur Massenbewegung herangewachsen. Am 30. Januar 1933 wurde ihr und ihren rechtskonservativen Verbündeten die politische Macht übergeben: Adolf Hitler wurde vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er bildete aus Nationalsozialisten und Deutschnationaler Volkspartei das Kabinett Hitler. Die Revision der internationalen Ordnung nach dem Versailler Vertrag bereits ein Ziel früherer deutscher Regierungen, gehörte zum Programm der Nationalsozialisten und ihrer Verbündeten. Mit dem 1935 vollzogenen Wiederanschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich, dem Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland 1936, dem „Anschluss“ Österreichs und der Abtrennung des Sudetenlandes von der Tschechoslowakei im Münchner Abkommen 1938 wurden die ersten beiden Ziele weitgehend erfüllt. Begünstigt wurde dies durch die englische und französische Appeasement-Politik, die auf eine friedliche Verständigung mit dem nationalsozialistischen Deutschland abzielte. Selbst nach dem Einmarsch in die so genannte Rest-Tschechei im März 1939 gab es lediglich Proteste auf britischer und französischer Seite. Kurz darauf gab Litauen unter dem Druck der Verhältnisse das Memelland an Deutschland zurück, die Slowakei wurde ein eigener Staat und durch einen Schutzvertrag eng an Deutschland gebunden. Großbritannien und Frankreich wollten das deutsche Expansionsstreben eingrenzen und gaben Polen eine Garantieerklärung ab, die kurze Zeit später in ein förmliches Bündnis umgewandelt wurde.
Im August 1939 schlossen Deutschland und die Sowjetunion überraschend einen Nichtangriffspakt, später „Hitler-Stalin-Pakt“ genannt. In einem geheimen Zusatzprotokoll des Paktes wurde die Aufteilung Europas in geographisch genau bezeichnete, aber ansonsten nicht näher definierte „Interessensphären“ beschlossen. Dies lief letztlich auf die Aufteilung Polens zwischen Deutschland und der Sowjetunion sowie die einseitige Eroberung und Besetzung weiterer Gebiete (unter anderem der baltischen Staaten und Finnlands) sowie weiter Teile Rumäniens durch die UdSSR hinaus.
Die japanische Expansionspolitik begann in den 1930er Jahren, als der Einfluss der militärischen Führung auf die kaiserliche Regierung immer stärker wurde. Japan verstand sich als anti-westliche Schutz- und Ordnungsmacht, die dazu auserkoren war, die anderen ostasiatischen Völker zu beherrschen. Die Rohstoffvorkommen und das Reservoir an Arbeitskräften, das die Nachbarländer boten, sollten der japanischen Wirtschaft zugute kommen. Das Hauptinteresse galt zunächst der Republik China, deren stark industrialisierte Region Mandschurei bereits 1931 annektiert und zum Protektorat Mandschukuo erklärt wurde. Als Reaktion auf die internationalen Proteste trat Japan 1933 aus dem Völkerbund aus. Ende 1936 schlossen Deutschland und Japan den Antikominternpakt. Mitte 1937 begann Japan den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg.

Commentaire 2

  • Linse100hjb 13/05/2015 6:23

    Ein beeindruckendes Monument. Wer hat es geschaffen und wo ist es aufgestellt ?
    Muit Gruß Linse 100
  • Ulrich Tenbergen 08/09/2009 8:24

    Eine recht umfangreiche Bearbeitung der Ursachen beider Kriege. Besonders bemerkenswert, daß hier nicht nur dem Deutschen Reich die alleinige Kriegsschuld zugedacht wird. Dennoch fehlen mir viele Tatsachen im Vorfeld beider Kriege, die sehr deutlich darauf hinweisen, daß, besonders der Zweite Weltkrieg, mehrere "Väter" hatte und m.E. Deutschland bewußt in einen neuen Krieg hineingedrängt wurde. Siehe www.vorkriegsgeschichte.de.
    Ansonsten eine umfangreiche Bearbeitung.
    Danke dafür.
    Mit freundlichem Glückauf aus Oberhausen, Uli