Im Gedenken...
Im Ohlsdorfer Friehofspark sah ich diese Skulptur aus Marmor und meine Gedanken gingen zu Michelangelo, dessen Liebe - noch vor der Malerei - der Bildhauerei galt. Marmor war für ihn die schönste Materie - und wenn er wieder mal eine Auftrag hatte, eine schwere Skulptur aus eimem
Tonnen schweren Marmorblock zu schlagen, dann reiste er zu den Marmorbrüchen von Carrara.
Er musste den Marmor sehen, fühlen und in Licht und Schatten tauchen.
Erst dann entschied er, welcher Marmor für einen Akt in Frage kam. Er musste Haut, Stoff, Metall und Muskeln verkörpern, wie es kein organisches Material schaffen würde.
Sein Leben hat er der Kunst geweiht, der Menschheit Grandioses hinterlassen und sein Talent zur Meisterschaft gebracht.
Ich mag (eigentlich) keine Vorbilder, aber müsste ich eines für mich wählen - dann wäre es Michelangelo.
Und den Fotografen, die Aktfotografen sein möchten, wünschte ich seine fragile Mentalität, die ihn
erst dann für sein Werk einstimmt, wenn er die Materie mit allen Sinnen gespürt hat - den Marmor.-
Diese Faszination sollte jeder Fotograf in Ansätzen mitbringen, wenn er mit einem Modell arbeiten will.
Für mich ist der weibliche Akt die Krönung, die ich auch in Marmor und in natura - verbunden mit der Fotografie als "Königsklasse" bezeichne.
Wer mich jetzt noch von den Zweiflern fragt, was ich meine, dem sage ich, er möge sich anderen Genres zuwenden. Es böte sich auch J.W.v. Goethe an, der da sagt:" Wenn Ihr's nicht fühlt - ihr werdet's nicht erjagen!"
Uli.S.Photo 01/07/2016 13:51
...Dein Innerstes Kredo in Worte gefasst und monumental bildlich untermauert.Herzlich... Uli