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Stefan Grünig


Premium (Pro), Krattigen

Im Gletscherbauch

Gestern durfte ich mir gleich noch einen zweiten, wenn auch nicht zur Nachahmung empfohlenen, Lebenswunsch erfüllen. Schon lange wollte ich als Gletscherfan einmal das ewige Eis von innen betrachten. Der Grosse Aletschgletscher war uns gut gesinnt und liess uns ein klein Wenig in seinen kühlen "Bauch" vordringen". Zuerst beurteilten wir das ca. 7m hohe Gletschertor eingehend auf seine Stabilität, dann wagten wir uns hinein, in dieses blaue Wunder!

Aus dem Inneren der Höhle steigt kalter Dampf auf, das Tosen des im Nirgendwo verschwindenden Gletscherbaches scheint alles zu verschlingen und hallt von den glasklaren, seidenglatten Wänden. Von der Decke tropft unaufhörlich das Schmelzwasser und im türkisblauen, uralten Eis sind alle möglichen Einschlüsse zu beobachten. Da finden sich kleine Steinchen, grosse Brocken und auch sandige Spuren. Dieses Blau ist von seiner Schönheit nicht in Worte zu fassen und beeindruckt mich wie sonst kaum etwas. Ehrfürchtig stehe ich in diesem blauen Schummerlicht und bestaune das Jahrtausende alte Werk von Mutter Natur. Kaum zu glauben, dass das Eis nur an wenigen Stellen den abgeschliffenen Granitgrund berührt und ansonsten zu schweben scheint.

Nach über einer halben Stunde treten wir wieder ans helle Tageslicht, dankbar dass das Eis über uns stabil blieb und für dieses unvergessliche Naturspektakel.

Nikon D800, AF Nikkor 24-70mm, Blende 20, 8 Sek. Belichtung, 24mm Brennweite, 500 ISO, Stativ, aus RAW, Web Sharpener.
(01.08.14)

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