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Im Ziegeleipark Mildenberg

Der Ziegeleipark Mildenberg ist ein Industriedenkmal in der Nähe des Dorfes Mildenberg im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Er befindet sich auf dem Betriebsgelände zweier benachbarter Ziegeleien, die noch bis 1991 in Betrieb waren. Die Fahrt über das Gelände mit dem Ziegeleibähnchen dauert 45 Minuten und man erhält unterwegs detaillierte Informationen.

Wen es interessiert:
Der Beginn der Ziegelproduktion in der Gegend geht auf das Jahr 1887 zurück, als beim Bau der Eisenbahnstrecke Löwenberg–Templin reiche Vorkommen an Ton entdeckt wurden. Innerhalb kurzer Zeit entstand zu Anfang des 20. Jahrhunderts bei Mildenberg eines der größten zusammenhängenden Ziegeleigebiete Europas. Begünstigt wurde die Entwicklung dadurch, dass die Tonstiche in unmittelbarer Nähe zur Havel lagen und so über den Wasserweg günstige Transportmöglichkeiten per Lastkahn bestanden.
Ein Höhepunkt der Produktion mit 625 Millionen Stück Mauerziegeln im Jahr, gebrannt in 57 Hoffmannschen Ringöfen, war im Jahre 1910 erreicht. Vor allem Berlin hatte einen enormen Bedarf an Baumaterial. Während der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 gab es auch in der Ziegelproduktion starke Einbußen, mehrere Ziegeleien wurden aufgegeben.
Nach 1945 erforderte der Wiederaufbau erneut Massen an Baumaterial. In der DDR war die Gegend um Mildenberg der größte, nun volkseigene Hersteller von Ziegelsteinen und Dachziegeln. Die Plattenbautechnologie seit den 1960er Jahren führte dann erneut zu einem Rückgang in der Ziegelproduktion. Nach der Wende 1991 wurde der Betrieb der Ziegeleien eingestellt, westliche Investoren sahen hier keine Zukunft.
Heute führt dort die "Deutsche Tonstraße" vorbei.

Karte
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https://www.ziegeleipark.de/

Brandenburg Okt. 2020

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