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Stefan Ott


Free Account, Baden-Württemberg

(IV) Die Neugier...

ist größer als die Angst.

(III) Auf der Lauer...
(III) Auf der Lauer...
Stefan Ott

(II) Geschwisterliebe...
(II) Geschwisterliebe...
Stefan Ott


Was bisher geschah: Die warmen Sonnenstrahlen haben mich doch tatsächlich niedergestreckt - fast zwei Stunden
habe ich verpennt. Die Fuchswelpen sind mittlerweile wieder vor dem Bau. Besonders einer ist wirklich vorwitzig und
kommt immer näher in meine Richtung. Irgendetwas im hohen Gras scheint ihn in seinen Bann zu ziehen - leider kann
ich nicht erkennen, worum es sich handelt. Tief geduckt, mit gespitzten Ohren und gespannter Körperhaltung starrt das
Füchslein minutenlang ins Gras; dabei pirscht er sich zentimeterweise vorwärts. Nur weiter, denke ich mir - noch zwei
Meter, und er kommt an eine freie Fläche, wo ich ihn ohne die störenden Gräser formatfüllend erwischen könnte...

Aber plötzlich sticht er wie von der Tarantel gestochen nach vorne, packt zu und verschwindet umgehend wieder in
Richtung des Baues - verd...Mist, denke ich mir, ich konnte nicht mal erkennen, was er da erwischt hat. Beim Versuch,
die Kamera neu einzurichten um den Burschen wieder ins Visier zu nehmen, verursache ich wohl ein Geräusch - wie
angewurzelt sitzt er hinter einem Busch und starrt angestrengt in meine Richtung. Glücklicherweise habe ich ihn voll
im Visier - wir haben sozusagen Blickkontakt aufgenommen, und ich kann einige Fotos schiessen. Solange ich mich
nicht bewege, wird er mich zwischen den Bäumen, Büschen und Blätter kaum entdecken können. Sicherlich sieht es
für den Betrachter so aus, als schaue er einem direkt in die Augen, aber dieser Eindruck täuscht - ich erinnere mich
an ein Erlebnis mit einem Rudel Rehe: Nach einem kräftigen Platzregen war ich mit meinem gesamten Gepäck auf
dem Weg zu einer Waldlichtung. Als ich auf dem Forstweg um die Ecke bog, konnte ich am anderen Ende dunkle
Gegenstände erkennen, die ich zuerst für Baumstämme hielt, die vom Forstwirt gefällt worden waren. Plötzlich erkenne
ich eine Bewegung und bleibe wie angewurzelt stehen - tatsächlich, ein ganzes Rudel Rehwild! Sechs, nein acht Stücke
zähle ich. Das weiche Moos auf dem Weg und die herabfallenden Regentropfen dämpfen jedes Geräusch, der Wind
steht in meine Richtung und so haben sie mich wohl nicht vernommen. Langsam kommen sie näher - ich halte den Atem
an und versuche unbeweglich zu stehen. Kein leichtes Unterfangen, mit dem schweren Rucksack, dem Stativ in der linken
und Zubehörtasche in der rechten Hand. Immer näher und näher kommen sie, äsen das zarte Grün am Rande des Forstweges.
Ab und an verhoffen sie und schauen angestrengt in meine Richtung. Mittlerweile laufen mir nicht nur die Regentropfen,
sondern auch der Schweiss übers Gesicht, aber ich wage keine Bewegung...

(Fortsetzung folgt - für diejenigen, die es bis hierher geschafft haben)


Wildlife 2005
20D + 4/600 + 1.4 TC + ISO 400
Mehr Bilder auf http://www.naturfotografie.org

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