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Karl H


Premium (World), Klosterneuburg

Ja, ...

... bei den Kayan waren wir auch. Besser bekannt als der Stamm mit den Langhals-Frauen (Padaung).
Das Foto zeigt eine 76-jährige Padaung-Frau.

Einige Gedanken dazu:
(Nicht nur) dieser Stamm ist ursprünglich nicht in Thailand angesiedelt, sondern in Burma. Dort wurde der Stamm genau wie viele andere Bergstämme in den Zeiten der Militärdiktatur verfolgt, sodass sich viele nach Thailand zu retten versuchten. Thailand war dabei auch nicht gerade hilfreich. Und wie derzeit die Schlagzeilen über Boat People, die aus Burma flüchten, zeigen, ist das Problem noch immer aktuell.

Einige Padaung entgingen dem Elend der Flüchtlingslager dadurch, dass sie ihre Kultur in "Schaudörfern" präsentierten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Padaung
Der Wikipedia-Artikel zeigt sehr deutlich die negativen Aspekte dieser Entwicklung auf. Das scheint mir aber doch zu einseitig.
- Ja, man muss Eintritt zahlen. Damit ermöglicht man dem Stamm aber auch das Weiterführen seiner Traditionen. Und man erspart den Menschen die demütigende Situation, dass sie für jedes Foto die Hand aufhalten müssen (wie das in anderen Weltgegenden Gang und Gäbe ist).
- Als Standard bei Rundreisen scheint der Dorfbesuch nicht mehr angeboten zu werden. Man muss sich selbst darum kümmern, hinzukommen. Wir waren zu der Zeit, als wir dort waren, die einzigen Touristen.
- „Aufpasser“, die auch noch die Frauen demütigen, haben wir nicht gesehen.
- Es gibt sogar Wartelisten von Stammesmitgliedern, die auch in diese Dörfer ziehen wollen. Die Frau auf dem Foto z.B. lebt hier mittlerweile mit den Familien ihrer drei Töchter.

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