Jacoby 1
Im Grenzgebiet zwischen den Sternbildern Drache und Bärenhüter befindet sich einer der lichtschwächsten Planetarischen Nebel des nördlichen Nachthimmels: Jacoby 1.
Der helle Stern im zentralen Bildfeld ist HD137000, ein 562 Lichtjahre entfernter F2-Stern, dieser liegt aber weit vor dem planetarischen Nebel.
Jacoby 1 gehört zu den spät entdeckten planetarischen Nebeln, er wurde 1993 von George H. Jacoby und Griet van de Steene gefunden, die auf der Suche nach Gashüllen um weiße Zwerge waren.
Der blaue Zentralstern des Nebels ist etwa 2500 Lichtjahre von uns entfernt, aus seinen gemessenen Spektren leitet sich ab, dass er derzeit etwa 0,6 Sonnenmassen schwer und 140000 Kelvin heiß ist.
Die blaue O3-Emission, die eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 20km/s hat, dürfte vor 65000 Jahren erfolgt sein. Sie ist das Ergebnis eines Vorganges, bei dem sich der Zentralstern stufenweise entblättert. Der Vorgängerstern dürfte eine Masse von 2 Sonnenmassen gehabt haben, der durch thermische Pulse seine Schale weggeschleudert hat und so vom Wolf-Rayet-Stern zum PG1159-Stern geworden ist, der sich auf dem Weg zum DO-Zwerg befindet (Spektralklasse weißer Zwerge).
Im Laufe von sieben Nächten habe ich hier 23 ½ Stunden Gesamtbelichtungszeit gesammelt. Mein Plan war eigentlich das vierfache davon, jedoch hat sich bald gezeigt, dass vor Allem mein H-Alpha Schmalbandfilter von Optolong leider nicht geeignet ist, um solche Belichtungsorgien umzusetzen. Er zeigt an hellen Sternen rasch große Höfe, die auf Reflexionen der Beschichtung zurückzuführen sind. Da hochwertige Schmalbandfilter aber wirklich viel Geld kosten, habe ich das Projekt an dieser Stelle abgebrochen. So zeigt sich vom extrem schwachen H-Alpha Anteil des Nebels nach 10 Stunden Belichtung in diesem Band leider noch nicht viel.
Mehr Belichtungszeit hätte zu keinem schönen Ergebnis mehr geführt mit der vorhandenen Ausrüstung.
So hat dieses Objekt nun aufgezeigt, wo die Grenzen und Schwachstellen meines Systems liegen.
Teleskop: Skywatcher 130/650 PDS
Kamera: ZWO ASI533MM-Pro
Filter: L-R-G-B-H-O von Optolong (7nm im Schmalband)
Steuerung: ZWO ASIAIR Pro
Nachführung: ZWO AM5
Software: Astropixelprocessor, Pixinsight, LuminarAI
Quelle der Bildinformationen:
Bildatlas der Sternhaufen und Nebel, König/Binnewies, Kosmos Verlag
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