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der Mann, der nicht den Mut hat, sich selbst zu opfern, soll wenigstens den Anstand haben, den Mund gegenüber denen zu halten, die sich opfern (Ché)
links an der Wand, das ist José Martí, ein kubanischer Nationalheld, eine der bedeutendsten kubanischen Figuren.
Er war Poet und Unabhängigkeitskämpfer.
Auch seine - immer sehr menschlichen und gescheiten Weisheiten - findet man an vielen Wänden überall auf Kuba.
aus:
' verdades de Cuba '
Heiko13 02/10/2013 16:23
Eine lebhafte Diskussion über ein nach wie vor aktuelles Thema in der Welt des 21. Jahrhunderts. Ideologien in ihren fundamentalistischen Ausprägungen bringen den Menschen zumeist nichts. Für das bessere Verständnis des heutigen Kuba darf aber nicht vergessen werden, dass es in seiner Geschichte gleich 2 übermächtige Kolonialherren loswerden musste: zuerst die Spanier, dann die USA. Man kann Kuba nur wünschen, dass es auf seinem Reformkurs nicht dem der VR China folgt. Heiko 13Hans Jürgen Schmidtjever 18/05/2013 1:12
@Pérez :"Ein Mensch aus Eisen gegossen und in seinen Überzeugungen steinhart, so soll der neue Mensch werden." Das ist Faschismus in Reinkultur, so wie "patria o muerte" an den Mauern Kubas! Folgerichtig äußerte Guevara sich 1962 so, dass er lieber einen Atomkrieg in Kauf nehme als den Abzug der sowjetischen Atomraketen hinnehme!
Für radikale Linke ist wohl alles Totalitäre hinnehmbar. Sie vegessen :
"Les extremes se touchent."
Waren Hitler und Stalin nicht auch mal Götter ihrer Nationen?
Gruß Hans Jürgen
Pérez Villacampa 10/05/2013 14:39
Ja sicherlich, auch meine Generation hat Witze über Marti gemacht und seine Gedichte parodiert. Und die einseitige Interpretation seiner Doktrin hinterlässt Spuren bei uns. Die ideologieverdrossenheit auf kuba kann auch sich auch gegen dem "antiimperialistischen" Marti richten. Aber ein kultivierter Kubaner weisst, dass bei ihm springt die Quelle unserer nationalen Identität. Bedauerlicherweise hat seine historisch bedingte Kritik an die USA fundamentalistische Züge angenommen, durch die vereinfachte Lektüre seiner Texte.M.Anderson 10/05/2013 14:22
sehrJohannes Barthelmes 10/05/2013 14:07
dass er José Martí ist, das ist klar, das habe ich auch geschrieben.
Dass er d e r Nationalheld ist wusste ich selbstverständlich auch, wollte es nur nicht so absolut hier schreiben.
Allerdings "musste" ich mittlerweile schon einige jüngere Leute auf Kuba kennen lernen, die ihn eher belächeln, seine Worte nicht mehr hören und sehen wollen. Ich denke, das wird sich mit dem Älterwerden legen, denn er war ein wirklich großer Humanist und ein weiser Mann.
Deine "Romane" hier sind erwünscht, also wenn Du Zeit hast, Deine Gedanken zu Kuba sind mir immer lieb und für jeden Leser hochinteressant.
Selbst hier in der fc wird es neben mir sicher noch ein paar Leute mehr geben, die gerne dazu lernen. ...
Pérez Villacampa 10/05/2013 13:56
Der Mann links ist José Martí. Ich wollte in meinem ersten Kommentar dich korrigieren, aber aus "Platzgründen" habe ich es nicht getan. Romane wollten wir nicht schreiben.José Martí ist nicht "ein" Nationalheld und "eine der bedeutendsten kubanischen Figuren", sondern der Nationalheld überhaupt und die bedeutendste Figur unserer Nation. José Martí hat Gottstatus für alle Kubaner, egal wo sie leben und welche politische Meinung zur Revolution sie pflegen. Ein Kubaner, der José Martí nicht leibt ist per Definition kein Kubaner. Das ist wirklich das einzige das uns vereint und leider trennt. Das war vor der Revolution so und wird immer so bleiben. Nicht umsonst heißt der Radiosender des Exils in Miami José Martí.
Auch die Zukunft Kubas wird durch seine Lehre legitimiert. Anders geht nicht.
Zu deiner persönlichen Frage: Als Kubaner liebe ich José Martí mit ganzem Herzen.
(Literarisch gesehen, ist José Martí eine der bedeutendsten Figuren der spanischen Dichtung. Das macht für uns Kubaner seine Gottheit sprachlich erlebbar.)
Johannes Barthelmes 10/05/2013 13:31
@Sr. Peréz Villacampa:
vielen Dank, ja sehr aufschlussreich Deine Worte!
Darf ich fragen, was Du vom dem Mann links an der Wand hältst? Die Sätze, die ich von ihm an Kubas Wänden entdeckt habe, waren immer von Menschlichkeit geprägt...ist dem so?
VG, Johannes
Pérez Villacampa 10/05/2013 12:45
Den Text von Ché Guevara hast du sehr gut übersetzt. Der Westler, der gerne Ché-Symbolik als Zeichen einer rebellischen Jugend trägt, soll sich die Mühe geben und Chés Texte lesen.Es ist kein großes Ding. „Der Sozialismus und der Mensch auf Kuba“, die einzige zusammenhängende theoretische Überlieferung des Ché Guevaras, ist ein Pamphlet nicht größer als das „Kommunistische Manifest“ von Marx und absolut verständlich erfasst. Man wird sich aber wundern. Dieser Essay ist keine programmatische Rede für eine chaotische Jugend, die den Traum der unbegrenzten persönlichen Freiheit träumt. Ganz im Gegenteil, hier wird Verzicht auf Individualität verlangt und für die Unterordnung des persönlichen Glücks beworben. Nichts mit "locker durch den Tag" und mit alternativer Lebensweise in der urbanen Subkultur. Nichts mit Chaos und Anarchie. Hier geht es nur um fundamentalistische Treue einem Ideal, das über uns Individuen steht und die absolute Wahrheit verkörpert. Ein Mensch aus Eisen gegossen und in seinen Überzeugungen steinhart, so soll der neue Mensch werden. Normalerweise müssten dem Westler die Haare zu Berge stehen, wenn er diese Texte liest.
Die Ché-Vermarktung ist aber in erster Linie ein „Produkt“ des Westes. In Kuba selbst hat man Ché Guevara richtig interpretiert und seine kommunistische Illusion wörtlich umgesetzt. Der Westen verdreht wieder die Realität. Er verkauft eine Illusion für die Befriedigung unserer Sehnsucht, durch ein Produkt, das in Wirklichkeit genau die entgegengesetzten Eigenschaften besitzt, als die, die es in der Werbung verspricht.
Vor dem Verzehr, bitte die Inhaltsstoffe prüfen!
Schierin Ruland 09/05/2013 23:25
Das ist Geschichte und sehr gut präsentiert ! Davon ausgehend, dass sich das Straßenbild dort noch merklich verändern wird, ist es nur gut , das es so fachmännisch thematisiert und festgehalten wird!Frau Ke 09/05/2013 21:58
Der Fingerabdruck sitzt grad an der richtigen Stelle.Photomann Der 09/05/2013 20:38
totalitäre Weisheiten