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< ...Jüdischer Friedhof am Blomericher Weg... >

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Lothar W.


Premium (Pro), Ratingen

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Oberhalb von Schloß Landsberg, mitten im Wald, liegt der „Jüdische Friedhof am Blomericher Weg“.

Einige der Gräber sind älter als 200 Jahre. Belegt war die Friedhofsanlage von 1786 - 1890.

Die Grabsteine aus Ruhrsandstein sind mittlerweile stark verwittert, einige Inschriften in hebräischer Sprache sind aber noch lesbar.

Auf Hebräisch bedeuten Friedhöfe Orte des Lebens, Orte der Ewigkeit.

Auf jüdischen Friedhöfen fällt auf, dass auf den Grabsteinen oft kleinere Steine liegen. Denn jeder Jude, der ein Grab besucht, hinterlässt dort einen Stein.
Das ist eine alte Tradition aus der Zeit, als alle Gräber der Israeliten in der Wüste waren.
Damals wurden über den Gräbern Pyramiden aus Stein errichtet, damit keine Tiere die Toten ausbuddeln konnten. Mit der Zeit drohten diese Pyramiden jedoch in sich zusammenzufallen. Damit die Ruhe der Toten trotzdem ungestört blieb, legten Juden bei einem Besuch einen neuen Stein auf die Grabpyramide.
Die Gräber bei uns liegen nicht im Wüstensand. Doch die Tradition ist überall auf der Welt geblieben: Wer ein Grab besucht, hinterlässt einen Stein.

An vielen Grabsteinen sind zwei Hände zu sehen. Der kleine Finger und der Ringfinger sind an beiden Händen zusammen und von den anderen Fingern abgespreizt. Bei diesem Symbol handelt es sich um die segnenden Hände von Männern aus dem Geschlechte Aaron.
Aaron und seine Söhne werden im 2. Buch Mose, Kapitel 28 und 29 zu Priestern geweiht. Im 4. Buch Mose (Numeri), Kapitel 6, Vers 24-27 steht, wie diese Hände das Volk Israel segnen sollen. „Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“


Unterwegs für das Projekt Ratingenfotogen,
zum Aufbau einer städtischen Fotodokumentation.

Leider hatte ich mehrere Wochen keine Zeit für die fc und meine Fotografie.

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