Julinacht..
Felix Dörmann (1870-1928)
Julinacht
Die Mondeslichter rinnen
Aus sterndurchsprengtem Raum
Zur regungslosen Erde,
Die müde atmet kaum.
Wie schlummertrunken schweigen
Die Linden rund umher,
Des Rauschens müde, neigen
Herab sie blütenschwer.
Nur manchmal, traumhaft leise,
Rauscht auf der Wipfel Lied,
Wenn schaurig durchs Geäste
Ein kühler Nachthauch zieht.
Mein Herz ist ruh-umfangen,
Ist weltvergessen still,
Kein Sehnen und Verlangen
Die Brust bewegen will.
Nur manchmal, traumhaft leise,
Durchzieht der alte Schmerz,
Wie Nachtwind durchs Geäste,
Das müdgeliebte Herz.
weisse feder 18/07/2012 20:32
wunderschön ist sie und wirkt sehr plastisch... das gedicht ist ebenso zart und berührend, wie sie... lg. weisse federRalf Perlak 18/07/2012 16:45
aus dieser Perspektive wirkt sie noch trauriger, aber auch noch viel anmutigerein Bild, welches berührt
lg ralf
Schoengeist 18/07/2012 10:46
Ja, die kenne ich gut, ziert ja auch eines der bekannten Bücher über diesen Friedhof. Zart kommt sie rüber, fein vom Hintergrund entkoppelt. In Trauer ihr Blick gesenkt dort wo sie mit ihrer Hand etwas hinlegen möchte. Auch wenn es sie an anderen Plätzen ebenfalls gibt, hat diese eine ganz besondere Ausstrahlung. Die hast Du sehr gut eingefangen.LG
Jens
Peter Plorin 18/07/2012 8:51
Wunderschön direkt aus dieser Frontalen,trotzdem kommt sie aber zart ja fast zerbrechlich
herüber. Herrlich wie ihr Antlitz aus dem Bild strahlt.
Feine Arbeit und schön mit diesen passenden Worten.
Lg Peter
Karin Ueberrhein 18/07/2012 0:35
Eine wunderbare Einheit sind Wort und Bild - großartig!LG Karin
TinaChristine Landes 17/07/2012 23:13
Sehr weich liegt das Licht auf den Gesichtszügen.Eine eindrucksvolle Darstellung, mit einem schönen Gedicht.
LG Tina
Zarafa 17/07/2012 23:01
Wunderbar präsentiert mit sehr schönem Text! VG DORIS