Junges Schwein (als es noch lebte)
Ich platziere dieses Foto in der Rubrik "Nutztiere" nicht etwa weil ich der Meinung bin, dass Menschen andere Tiere als "Nutztiere" klassifizieren müssten. Im Gegenteil. Aber der Umstand, dass viele Tiere in ihrem kompletten Dasein dem egoistischen Nutzen der Menschen hilflos ausgeliefert sind, macht diese Tiere tatsächlich zu "Nutz"tieren. Schließlich sind es Lebewesen, die vom Menschen aus"genutzt" werden. Die meisten Menschen verbinden damit nicht etwa etwas Abartiges als vielmehr etwas Normales und Notwendiges.
Doch was unterscheidet das individuell empfindende Wildschwein im Umfeld herumtollender Frischlinge von den in Betonbunkern gesperrten Schweinen, die auf dem Mittagstisch landen? Der tragende Unterschied wird vom Menschen definiert, der (un)bewusst in "natürliche Fotomotive" und "werdende Schnitzel" kategorisiert. Mit entscheidendem Nachteil für alle Tiere, die sich den Handhabungen des Menschen fügen müssen. Die Tiere selbst sind nicht dazu in der Lage, den menschlichen Methoden zu entkommen.
Die intensive Naturfotografie entdeckt in der Natur eine Ressource von Vitalität, Geschlossenheit und lebhafter Individualität.
Die "Nutztierhaltung" missbraucht selbiges um das Leben für eigene Zwecke zu funktionalisieren. Auf der Strecke bleiben dabei die Individuen, die in der modernen ökonomischen Systematik des homo sapiens sapiens hilflos untergehen. Oftmals Gnadenlos.
Weitere Fotos aus der Serie [27 Bilder]: http://www.soylent-network.com/doku/01schweinestall.htm
Kerl Marx 17/01/2004 17:24
Selbstverständlich esse ich auch kein Fleisch.De Ghe 17/01/2004 17:10
Anm.: selbstverständlich esse ich kein Fleisch,
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>>Die "Domestikation des Menschen", so Peter Sloterdijk, "ist die große Ungedachte." Sie könnte ein mehr an Menschlichkeit mit den Tieren hervorbringen, und zukünftige Generationen zu der Einsicht bringen, die auch Konrad Lorenz schon äußerte: "Das Missing Link zwischen Affe und Mensch sind wir."
Kerl Marx 17/01/2004 16:49
Ich fürchte den Tag, an dem der "Mensch" sich selber als nutzvoll sieht und sich dann selber frißt.Bei der derzeitigen Effizienslogik des Kapitalismus, kein schlechter Gedanke.
Es gibt doch zu viel Menschen, die dem Staat nur auf der Tasche liegen, warum sie nicht schlachten und fressen ?