Jungpferd im Mundenhof (Freiburg im Brsg.)
Die Tragezeit der Pferdestute beträgt in der Regel 315 bis 340 Tage. In der Pferdezucht richtet man der Stute für die Geburt eine Abfohlbox ein, die sie schon einige Wochen vor dem Geburtstermin bewohnt. Das Fohlen wird meistens nachts geboren, die Geburt dauert etwa eine halbe Stunde. Das Neugeborene wiegt 30 bis 60 Kilogramm und ist je nach Rasse zwischen 75 und 145 cm groß. Minishetty-Fohlen sind teilweise sogar nur 40 cm groß. Nach der Geburt liegen Stute und Fohlen noch eine Zeit lang auf dem Boden. Währenddessen wird noch Blut über die Plazenta in das Fohlen übertragen. Spätestens wenn die Mutterstute schließlich (nach ca. 2 Stunden) aufsteht, um das Neugeborene abzulecken, reißt die Nabelschnur. Auch dass Fohlen steht nach 2 Stunden das erste Mal auf eigenen, wackeligen Beinen. Die wichtigste Ernährung im ersten Lebensabschnitt ist die Erstmilch, auch Biestmilch oder Kolostralmilch genannt, die lebenswichtige Stoffe für das Immunsystem und den Stoffwechsel enthält. Außerdem sorgt die Zusammensetzung der Kolostralmilch für den ersten Stuhlgang des Fohlens, das so genannte Darmpech. Da das Fohlen nur in den ersten 36 Stunden Abwehrstoffe durch die Darmwand aufnehmen kann, ist die Kolostralmilch in diesem Zeitraum überlebenssichernd. Wird keine Kolostralmilch aufgenommen, besteht ein hohes Risiko für Infektionskrankheiten wie die Fohlenlähme. Das Fohlen säugt zu Beginn etwa alle halbe Stunde, dabei nimmt es pro Tag etwa 10 % seines eigenen Körpergewichts zu sich. In freier Natur wird es zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat abgesäugt.
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