Jupiter
Um von der Erde aus feinste Oberflächendetails auf fernen Planeten erfassen zu können, braucht es extrem ruhige Luft ohne thermische Turbulenzen. Dann lassen sich mit kleineren Teleskopen auch bereits Verwirbelungen in den Wolkenbändern des Riesenplaneten Jupiter erkennen. Und riesig ist Jupiter mit seinem Äquatordurchmesser von rund 140.000 Kilometern. Er vereint mehr Masse in sich als alle anderen Planeten des Sonnensystems zusammen genommen. Freilich, im Vergleich zur Sonne ist er mit einem Tausendstel derer Masse immer noch ein Winzling. Seine Masse hat deshalb auch nicht ausgereicht, um eine Kernfusion zu starten und dadurch zu einem Stern zu werden. Dazu hätte er etwa 80 mal so viel Masse benötigt. Dennoch gibt Jupiter fast doppelt so hohe Energie ab, als er umgekehrt von der Sonne empfängt. Offenbar ist Jupiter viereinhalb Milliarden Jahre nach seiner Entstehung immer noch in einer Kontraktionsphase begriffen.
Auffällig sind vor allem die dunklen Wolkenbänder beidseits des Äquators mit einer Vielzahl an Verwirbelungen bis hin zu riesigen Wirbelstürmen, wie dem bekannten "großen roten Fleck" (rechts am Bildrand), ein Wirbelsturm, der bereits von Astronomen im 17./18. JH entdeckt wurde und auch heute noch keine Anzeichen einer Auflösung zeigt. Mit über 400 Km/h Windgeschwindigkeit in diesen Bändern kann von einer nicht geringen Dynamik gesprochen werden. Jupiter selbst weist auch eine recht hohe Rotationsperiode auf. In weniger als 11 Stunden dreht er sich einmal um sich selbst. Damit wandern Oberflächendetails innerhalb einer Minute um über 700 km weiter, ein Umstand der bei der Fotografie seiner Oberfläche berücksichtigt werden muß. Wei eingangs erwähnt, gelingen scharfe Aufnahmen nur in Momenten geringster Luftunruhe. Dazu bedient man sich einer Videoaufnahme, aus der man nur die allerbesten Einzelaufnahmen herausnimmt und zu einem geglätteten Bild stappelt, das sich nachträglich besser verarbeiten lässt.
Diese Aufnahme entstand mit einer Webcam an einem 12" Cassegrain-Teleskop bei 6 m Brennweite. Um die Luftunruhe weiter zu umgehen, wurde ein Luminanzbild im langwelligen nahen Infrarot mit einer Farbaufnahme überlagert. Es wurden die 20 besten Bilder eines 20 Sekunden Videoclips verwendet.
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