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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

just coquetry

Kokett war sie, die junge Dame im Tibetischen Selbsthilfezentrum nahe Darjeeling - ohne Frage! Ein Spiel, welches wir da betrieben und dessen Regeln beiden Seiten bekannt waren. "Naam ky, naam ky?" rief sie mich an, "wie ist dein Name?". Da beide Seiten nur wenig Hindi sprachen (Bengal, ihre jetzige Regionalsprache, war mir nur in wenigen Brocken geläufig) beschränkte sich der Dialog auf Gesten und mehrfache Ausbrüche heiteren Gelächters. Hob ich die Kamera, zog sie sich umgehend kokettierend hinter ihren respektablen Teppich zurück. Senkte ich diese, so schnellte ihr Kopf wieder hervor, stets begleitet von einer neuerlichen Lachsalve.
Ein einziges Mal aber war ich schneller.......... :-)

Nach der chinesischen Invasion Tibets landeten hunderttausende Exiltibeter (als wohl berühmtester davon der Dalai Lama) vor allem in Nepal und Indien, deren Regierungen ihnen Hilfe und Assimilation in die indische Gesellschaft angedeihen ließen. In mehreren selbstverwalteten Zentren vorrangig im Norden Indiens werden noch heute auf traditionellem Wege Kleidung, Teppiche und Kunstgegenstände verfertigt und auf den Märkten der umgebenden Städte verkauft, wodurch die Kommunen bis heute auch wirtschaftlich autonom bleiben konnten.
Eine freundliche Aufnahme ist dabei jedem Besucher gewiß!

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