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Manfred Mairinger


Premium (World), Ansfelden

KAISERBAD

Das repräsentative Kurhaus in zeitgenössischem modischem Baustil wurde 1893 – 1895 nach einem Projekt des berühmten Wiener Architekten-Duos Ferdinand Fellner und Hermann Helmer auf den Grundstücken des ehemaligen städtischen Brauhauses im südlichen Stadtteil von Karlsbad erbaut. Am 5. Mai 1895 kam es dann durch die Legung seines letzten Steins zur feierlichen Eröffnung des Objekts. Das Kaiserbad war damals ein mondänes Kurhaus mit dem modernsten Kurbetrieb in der ganzen Doppelmonarchie.
Das zweistöckige Pseudorenaissance-Gebäude mutet in seinem Grundriss eher wie ein Theatergebäude an. Die zierreiche Architektur des Gebäudes imitiert die französische Renaissance, die Renaissance- und Barockelemente mit dekorativen Jugendstilmotiven verbindet. Die ungewöhnlich komfortabel ausgestatteten Innenräume des Kaiserbades strotzten von modernsten Errungenschaften jener Zeit. So war z.B. der sog. Zander-Saal mit mechanischen Übungsgeräten für die schwedische Heilgymnastik nach der Methode von Dr. Zander ausgestattet. Das Kurhaus war durch einen unterirdischen Gang mit einem Badetorf-Pavillon verbunden, der zur Vorbereitung des Badetorfs (Heilmoors) für die Moorbäder diente.
Das Kaiserbad, seit 1918 Bad I genannt, diente bis zum Ende der 80er Jahre des 20. Jhd. zu balneologischen Zwecken. Anschließend wurde im Zander-Saal ein Kasino betrieben. 1994 wurde das Gebäude dann aber geschlossen und verfiel langsam. Im Jahre 2008 wurde das Gebäude des Kaiserbades unentgeltlich auf die Region Karlovy Vary übertragen. In den letzten Jahren wird das zum Nationalen Kulturdenkmal erklärte Gebäude des ehemaligen Kaiserbades schrittweise saniert.

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