Kalkstaub aus Elbingerode...

Kalkstaub aus Elbingerode...

...hat hier 261 012 wahrscheinlich am Haken. Der Zug stand schon eine ganze Weile im Güterbahnhof von Blankenburg, sodass ich entschied, an der Ausfahrt in Richtung Halberstadt auf ihn zu lauern.
Mehr fuhr heute leider auch nicht. Ich wunderte mich, dass nicht einmal die Triebwagen von Abellio kamen, die sonst stündlich verkehren. Ich fand dann heraus, dass die Wagen den harten Wintereinbruch der letzten Tage wohl nicht unbeschadet überstanden haben, sodass zwischen Halberstadt und Blankenburg Schienenersatzverkehr eingerichtet werden musste.

Ziel war hier allerdings weniger das perfekte Bild, als vielmehr ein Test für meine neue Canon EOS 90D. Sie sollte heute zeigen, wie gut sie mit bewegten Objekten bei schwierigem Licht zurecht kommt. So ist es auch nicht allzu tragisch, dass sich das eigentlich attraktivere Motiv – die Autobahnbrücke über die A36 – hinter mir im schönsten Licht befindet...

Hier mein Fazit:
- Autofokus: Auch mit nur einem aktiven Messfeld ist es schwierig, den Schärfepunkt im Sucher genau auf das gewünschte Detail zu bekommen, wenn es sich in größerer Entfernung befindet. Das klappte mit meiner alten Kamera einen Tick besser. Im hier gezeigten Bild nutzte ich die Verfolgungsfunktion, die der Autofokus bei Aufnahme über das Display ausführen kann. Also auf dem Display nur die Lok antippen, mitschwenken und Dauerfeuer in der Serienbildfunktion – der Fokus sollte auf der Lok bleiben. Das hat hier bei den meisten Aufnahmen auch recht gut funktioniert, wenn auch nicht immer perfekt. Vermutlich hat es auch die gegenlichtige Situation nicht einfacher für die Kamera gemacht, sauber zu fokussieren. Aber insgesamt war das Ergebnis dieser Methode in Ordnung. Hier war dann aber ich eine Fehlerquelle – zu sehr auf die Kamera konzentriert, dabei das Motiv intuitiv beim Schwenken zu sehr in die Bildmitte gesetzt und den Bildaufbau vernachlässigt. Au weia!
- Bewältigung besonders heller/dunkler Bildbereiche: Die Kamera hat es trotz der harten Kontraste geschafft, auch die dunkle Pufferbohle mit ihren Details sauber durchzuzeichnen. Sie sind auch auf der JPG-Datei aus der Kamera gut erkennbar, ließen sich aus der RAW-Datei natürlich noch weiter wiederherstellen. Hier habe ich die dunklen Bereiche aber bewusst nicht viel weiter aufgehellt, weil es ja schließlich nicht zu flau wirken sollte. Was mir aber auffällt: Ich benötige deutlich höhere ISO-Werte als bei meiner alten 700D, damit mir das Bild nicht absäuft.
- Schärfe/Rauschen: Bisher tue ich mich schwer, ausreichend Tiefenschärfe zu erzeugen, auch bei geschlossener Blende. Da muss ich meinen Weg noch finden. Die Bilder dieser Serie hier lassen es teilweise an Schärfe in Details fehlen, sodass am Nachschärfen kein Weg vorbei führte, was nun aber wieder das Rauschen verstärkt. Letzteres ist bei ISO 1250 in diesem Bild auch auf der JPG-Datei aus der Kamera zu sehen, wirkt aber nicht aufdringlich. Bei der Bearbeitung aus der RAW-Datei tat ich mich nun schwer, den Mittelweg zwischen Schärfe und Rauschreduzierung zu finden. Es wirkte schnell entweder pixelig oder matschig. Beim hier gezeigten Ergebnis wirkt es je nach Bildschirm unterschiedlich. Auf dem PC-Monitor wirkt es beinahe pixelig, auf dem Tablet hingegen sauber, ausreichend scharf und fast ohne Rauschen.
- Zum Entwickeln der RAW-Datei wurde hier das von Canon mitgelieferte Programm "Digital Photo Professional 4" verwendet.
- Die Aufnahme selbst erfolgte – wie immer bei mir – im manuellen Modus.

Und da sind wir auch schon bei der Wirkung auf dem individuellen Endgerät und natürlich beim Betrachter: Was meint Ihr zum gezeigten Ergebnis?

...nebenbei...entschuldigt den langen und trockenen Text... ;-)