Keuschheitsgürtel : Heute ist Montag "Wie dazumal" - Tag
Mein heutiger Beitrag zum "wie dazumal - Tag"
Um 1400 wurde der Keuschheitsgürtel in Padua erwähnt. Ob er ausschließlich die Enthaltsamkeit der Ehefrau bei Abwesenheit des Mannes gewährleisten sollte, ist ungewiss. Man vermutet eher, dass es sich auch um ein Sexspielzeug handelte. Möglicherweise wurde der Keuschheitsgürtel auch als Straf- und Folterwerkzeug verwendet. Um 1500 soll der Keuschheitsgürtel eingeführt oder sogar in Massen produziert worden sein.
Der Annahme, dass der Keuschheitsgürtel die Enthaltsamkeit der Frau über einen langen Zeitraum gewährleisten sollte, etwa während der Mann auf Kreuzzügen unterwegs war, widersprechen hygienische Erkenntnisse, da die Materialien der damaligen Zeit die Haut wund scheuerten und durch die ungenaue anatomische Anpassung sich Urin und Menstruationsblut im Gürtel hätten sammeln können. Dies hätte zu schmerzhaften Infektionen der Haut beziehungsweise der Scheide geführt, was in früheren Zeiten wegen der geringen medizinischen Möglichkeiten lebensgefährlich gewesen wäre.
Es gibt keinen eindeutigen Beleg dafür, dass der Keuschheitsgürtel bereits im Mittelalter bekannt war. Man vermutet, dass es sich um einen Mythos handelt, der in der Barockzeit erfunden und verbreitet wurde, um das Bild des „finsteren Mittelalters“ zu zeichnen. Andere Geschichten erzählen, der Keuschheitsgürtel sei von den Dogen Venedigs erfunden worden, um fällige Steuerschulden bei Prostituierten wirksam eintreiben zu können.
Norbert REN 22/02/2021 22:28
Das ist sehr informativ, und rückt einiges gerade.LG. Norbert
LAVA EIKON 27/06/2017 11:29
Der Mensch war schon damals grausam und missgönnte, nahm Besitz von anderen Wesen! Krasses Foto!LG Fabi-Karo
W.H. Baumann 26/06/2017 19:44
Wenn er so häufig ausgestellt wird, muß doch an dem Mythos etwas dran sein. Sehr gut auch der angefügte kommentierende Beitrag. Ein treffliches Bild zum Thementag.VG Werner
PeSe23 26/06/2017 13:46
Ein schönes altes Teil von früher, paßt sehr gut zum Thema. Wird hoffentlich heute nicht mehr gebraucht, Tolle Info dazu.LG Petra
Mein Beitrag:
P. Weber 26/06/2017 13:05
Uuuaahhh, wie gruselig ... heute gehören diese Folterwerkzeuge ausschliesslich ins Museum ... gelungene S/W-Umwandlung und feiner Schärfeverlauf.VG Petra
† smokeybaer 26/06/2017 8:27
Toller Beitrag Danke fürs Mitmachen gr smokeytinchen49 26/06/2017 7:58
deine Dokumentation in Wort und Bild ist fantastisch. Nur gut, dass wir im 21. Jahrhundert leben.Hier mein Beitrag
lg tinchen