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Khue Van Cac

Der Literaturtempel, in dem sich dieser Pavillon befindet, ist ein konfuzianischer, als Nationalakademie erbauter Anlagenkomplex im Westen der Altstadt Hanois. Er ist der bedeutendste der Literaturtempel in Vietnam.
Der Begriff Literaturtempel bezeichnet weder einen Tempel, noch diente die Anlage je religiösen Zwecken. 1070 vom dritten Kaiser der Lý-Dynastie Thánh Tông erbaut, stellt die Anlage bis heute zwar das Hauptheiligtum Vietnams dar, gleichwohl handelte es sich von Anbeginn um die erste Akademie des Landes, in der zwischen 1076 und 1915 die Söhne der Mandarine und verschiedene Hochbegabte der bürgerlichen Aristokratie unterrichtet wurden. 1076 wurde im Gedenken an den weisen Konfuzius die Nationale Universität auf dem Gelände des Literaturtempels gegründet.
Der Tempel lehnt sich an die Gestaltung des Konfuziustempels in dessen Geburtsstadt Qufu in der chinesischen Provinz Shandong an.
Im Laufe der Jahre wurde die Tempelanlage mehrfach umgebaut, aber auch zerstört.
Zwischen 1920 und 1956 wurde sie komplett renoviert; allein 1947 hatte die Rückeroberung Hanois durch französische Truppen schwere Schäden verursacht. Zuletzt wurde im Jahre 2000 restauriert.
Heute gilt die Anlage als bedeutende historische und kulturelle Hinterlassenschaft in Hanoi.
Der Anlagenkomplex unterteilt sich in fünf ummauerte Innenhöfe, die sich nach klassischem Schema chinesischer Wohn- und Tempelanlagen entlang einer Nord-Süd-Achse aufreihen.
Beim Übergang vom zweiten zum dritten Innenhof trifft man auf das hier im Bild zu sehende Wahrzeichen von Hanoi, den zweistöckigen Pavillon des Sternbilds der Literatur (Khue Van Cac). Dieser Pavillon diente den Gelehrten als Versammlungsstätte für Debatten, Ansprachen und Lesungen. Er wurde 1802 erbaut und stellt bis heute ein veritables Beispiel vietnamesischer Architektur dar.
Der dritte Innenhof wird dominiert durch einen quadratisch angelegten Teich, den Thiên Quang Tinh (Quelle des himmlischen Lichts), links im Bild zu sehen.

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