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KIM-EYKE

Ich war noch in der Klinik, an jenem Tag, dem letzten Tag.
Hatte mich mit Kim um 7:35 Uhr verabredet gehabt.
Noch vor dem Frühstück. Unter der Uhr - dort direkt war kein Platz, da hatte einer den Bohnerwagen geparkt. Aber daneben. Wir standen grad 3 Minuten unter diesem Doppelschild, das den ersten Fluchtweg in zwei Richtungen teilt, direkt darunter - ach, ich höre schon - Du weißt jetzt was gleich kommt - gar nichts weißt Du!
Es kam ganz anders.
Schwester Rita sah uns da stehen, zwinkerte und wedelte mit dem erhobenen Zeigefinger und sagte: "Nah-nah..?!" -
Wir antworteten:
"Es ist nicht , was Sie denken,
denn wir sind doch beide nicht le....." Doch da brach alles ab, denn plötzlich tutete Alarm, Höllenspektakel, diese tutende Lautstärke, im nervigsten Takt, Schwester Rita flüchtete sofort nach rechts - man kann da nur flüchten. Kim wollte mit mir zusammen flüchten, Kim hätte eigentlich nach links flüchten müssen, floh nun aber nach rechts, um mit mir zusammen flüchten zu können. Doch, da ich genauso dachte, ich wollte mit Kim zusammen nach links flüchten, wobei ich ja eigentlich nach rechts gemusst hatte, da flüchtete ich nach links. Es war dann aber schon alles verqualmt. Wir sahen nicht, mit wem wir flüchteten, denn wir flüchteten einfach nur, im Qualm, Nebel, Du sahst nichts! Schließlich rannte ich ins Freie und wir fielen uns um den Hals - doch - Oh Gott -, ich hatte Eyke im Arm...

Commentaire 9

  • Johannes Schlachter 11/02/2014 11:53

    Sehr gut gesehen. Die Situation mit solch zweideutigen Schildern kommt mir bekannt vor ;-)
  • Michael Jo. 07/02/2014 14:33

    ...;
    und nun zum Preisträger unserer heutigen
    Slam Poetry:

    der Preis geht an ... (raunen im Kulturcafe),
    jaaa, begrüssen wir hier Werner,
    unseren altbekannten Geschichtenerzähler,
    ich darf auf die Bühne bitten ..
    und hier ist er:
    Applaus für Werner Weis
    für die Schilderung und glückliche Endung
    seines Höllentrips auf den verwirrenden Gängen
    des Klinikums links der Elbe
    (Standing-Ovations ...)

    und als Preis für den heutigen Abend
    überreichen wir dem Sieger
    einen Rauchmelder des heutigen Sponsors,
    der Fa. ABUS-Sicherheitssysteme,
    (Gelächter im Publikum )
    und ich übergebe das Mikro an Werner,
    bitte schön ...

    Werners Dank geht im Beifall unter;
    aber dann ....

    " ja, und ich möchte Euch zu dieser Geschichte,
    - ein wahres Ereignis, wirklich ! -
    gerne noch vom überraschenden Finale erzählen:
    " wir beide, also Eyke und ich ...........
    ........................................................ !
    denn .... , und .................................
    ............................................................. "

    Schmunzelnder Beifall auch v. mir;
    Michael
  • Elsbeth Feustel 18/07/2010 17:31

    ...(i)ch (la)ch (mi)ch (we)ch!
    Und das ganze auf nüchterndem Magen, ohne Frühstück!
    Da hätte ich bei sein mögen, wäre mir ja egal ob Werner oder Eyke und dann wäre es auch mit Kim aufgegangen.
    Ja, für soetwas ist allemal Zeit, danke für die FM.
    LG Elsbeth

  • Uwe Vollmann 01/11/2008 18:37

    Hallo Werner, eine ganz tolle Geschichte mit einem sehr passenden Bild versehen, ich mag jetzt nicht flüchten und so entscheide ich mich, auch noch die anderen Geschichten zu lesen!
    LG Uwe
  • Diamantfeder 01/11/2008 18:24

    Spannend und locker geschrieben.... war toll das zu lesen und das Bild dazu ist der Bringer.
    LG Heidi
  • Willi Thiel 01/11/2008 3:20

    hmmm
    wenn sowas kommt versuche ich die ruhe zu bewahren, wenn es geht.erstmal checken wat läuft und dann nix wie wech. außer es sei menschen helfen ...
    lieber werner mach es kurz
    wat ist passiert ?
    klinik abgefackelt ?
    brötchen aufem toaster verkohlt ?
    oder hat jemand geraucht da wo verboten ?
    g willli
  • Inge Striedinger 01/11/2008 0:19

    Eine bewegende Kurzgeschichte mit "open End" -
    Krankenhaus abgebrannt? Mit Genuss gelesen!
    LG Inge
  • Barbara Neider 31/10/2008 23:31

    die letzten paar Geschichten muss ich noch nachlesen, ich hab da eine Lücke, leider.
    aber dieser Teil hier ist echt gelungen....ich hoffe Dir geht es besser
    LG Barbara
  • Elisabeth Schiess 31/10/2008 22:34

    So gehts, wenn man selbst im Stress noch rechnet----
    ich hoffe, Eyke war auch nett!
    :-)
    deine Geschichten--- druck sie mal, ich könnte sie am Stück lesen!
    Lieben Gruss
    Elisabeth