Kirche Wollseifen
ST. ROCHUS-KIRCHE IN DER WÜSTUNG WOLLSEIFEN
ERINNERUNG AN DAS DORF WOLLSEIFEN
Die Kirchenruine soll zum Ort der Besinnung und des Gedenkens werden.Beim Spaziergang durch den Nationalpark Eifel, ganz in der Nähe des ehemaligen Truppenübungsplatzes "Vogelsang", staunen die Besucher nicht schlecht: Inmitten des Nationalparks stehen sie plötzlich vor einer verlassenen Kirche. Die Ruine von St. Rochus erinnert an das ehemalige Dorf Wollseifen, dessen Bewohner nach Ende des Krieges das Dorf verlassen mussten. Ein neues Dach und neue Fenster sollen nun dabei helfen, den Verfall und damit das Vergessen zu verhindern.
Gerade erst hatten die 120 Familien des Dorfes Wollseifen die Kriegsschäden an ihren Häusern geflickt, als im August 1946 der Bescheid von der britischen Militärverwaltung kam: Drei Wochen hatten die Bewohner Zeit, ihr Dorf zu räumen. Wollseifen musste dem neuen, britischen Truppenübungsplatz "Vogelsang" weichen.
Ihre Ernte konnten die Dorfbewohner noch einholen, danach kamen sie meist bei Angehörigen und Bekannten in Nachbarorten unter. Von dort sahen sie mit an, wie ihre Häuser nach und nach zerfielen. Wo zuvor ihre Fachwerkhöfe standen, wurden steinerne Attrappen aufgebaut, die den britischen Soldaten als Kulisse für Häuserkampf-Übungen dienten.
Seit 2002 steht die einschiffige Kirche St. Rochus unter Denkmalschutz.Heute sind die Briten längst abgezogen und auch die meisten der Gebäude verschwunden. Lediglich das ehemalige Schulgebäude und die Kirche existieren noch. Die nur noch aus Außenmauern bestehende, einschiffige Kirche steht seit 2002 unter Denkmalschutz. 1635 als Pfarrkirche mit St. Rochus als Schutzpatron gesegnet, zwischenzeitlich entweiht, dient die Kirche heute als Dokumentations- und Gedenkstätte zur Erinnerung an die Ortschaft Wollseifen. Die Bürgerstiftung Nationalpark Eifel und der Traditionsverein Wollseifen e.V. planen hier, zwischen ausgedehnten Wäldern und inmitten des Nationalparks, einen Ort der Besinnung und des Gedenkens.
Durch die Unterstützung der NRW-Stiftung bekam die ehemalige Dorfkirche neue Fenster sowie ein neues Schieferdach, um so die Substanz der Ruine zu erhalten und die Besucher bei Gedenkgottesdiensten vor der Witterung zu schützen. Zusätzlich wurde der Bürgerstiftung Nationalpark Eifel ein Betrag von 10.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit zugesprochen, um auf diesem Wege weitere Spenden zu akquirieren. Die NRW-Stiftung wird jeden Betrag verdoppeln, den die Bürgerstiftung durch diese Spendenaufrufe für die Kirche erhält.
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