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Dirk Wortmann 42107


Premium (Basic), Wuppertal

Kölner.Dom.Decke

Die vollkommene Kathedrale

Sieben von Zwölf: Vollkommen regelmäßig gestaltete Kapellen am Chorumgang.
Die Architektur des Kölner Doms steht in der Tradition der gotischen Kathedralen Frankreichs, die von Chartres über Reims und Amiens nach Beauvais und Köln führt. Allerdings zeigt der Kölner Domchor eine „unübersehbare, geradezu klassische Reinheit“, die ihn deutlich von den Vorbildern abhebt. Diesen Eindruck hat der Baumeister erreicht, indem er sich mit großer Konsequenz um eine einheitliche formale Ordnung bemüht hat, der eine detaillierte, offenbar geometrisch und mathematisch durchkalkulierte Planung zugrunde lag.

Wie in Amiens hat sich der Kölner Baumeister für einen Bauplan mit sieben Kranzkapellen entschieden. In Frankreich ist der Grundriss allerdings in sieben Segmenten eines ungefähren 13-Ecks gestaltet. In Köln dagegen hat der Baumeister ein regelmäßiges 12-Eck der Planung zugrunde gelegt. Dazu hat er zwei Dreieckraster gebildet, die um 30 Grad gegeneinander gedreht sind. Mit einem solchen Raster lassen sich alle harmonisch aufeinander bezogenen Linien im Chor definieren. Auch die Kapellen entstehen so aus einem einheitliche System, das auf gleichseitigen Dreiecken beruht. In der Folge gelang dem Baumeister eine optisch harmonische Gestaltung aller weiteren Bauteile, Pfeiler und Bögen. Dennoch handelte er nicht dogmatisch: beispielsweise rückte er die Polygonpfeiler ein Stück ein und gab ihnen zudem ein eiförmiges statt eines runden Profils, um für den Betrachter einen einheitlichen Eindruck zu erreichen.

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