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Hartmuth Bendig


Premium (Pro), Bremen

Kopie als Kunst

Es gab eine Zeit in Bremen, da wurde für die Kunst noch richtig geklotzt und nicht gekleckert. Im Jahr 1973 hatte die Bremische Bürgerschaft als erstes Parlament in Deutschland die "Kunst im öffentlichen Raum" zu einer kommunalen Aufgabe erklärt. Das heißt, es wurde extra ein Kunstprogramm nur für Bremens Straßen und Plätze entwickelt. Den Bremern sollte eine direkte Begegnung mit Kunst ermöglich werden und damit auch die Angst vor den so genannten "Elfenbeintürmen", den Museen, genommen werden. Seit dem wurden rund 650 Skulpturen errichtet, Wandbilder gemalt und öffentliche Kunstprojekte durchgeführt. Leider wurde das Klotzen 1981 eingestellt, denn seitdem unterstützt das Bremer Kulturressort das Programm nicht mehr. Doch Dank der Stiftung Wohnliche Stadt gibt es weiterhin Open-Air-Kunstwerke in Bremen. Wie es immer mit der Kunst ist - und ja auch sein soll: Sie ist Geschmackssache, nicht immer gefällt sie, wird verstanden oder wird überhaupt als Kunst erkannt.
Ich stelle euch demnächst einige Werke aus Bremenvor. Vielleicht schaut der eine oder andere dann mal genauer hin, wenn er daran vorbei geht.

Hier befinden wir uns Ecke Bremerhavener Str. / Steffensweg. Das "Gebäude" links wurde im Rahmen des o.g. Projektes erschaffen. Das Gegenstück befindet sich rechts als fester Bestandteil des Gebäudes an der Allgemeinen Berufsschule.

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