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† Ingeborg K


Premium (World), Neuss

Korallen

Korallen kommen ausschließlich im Meer vor, insbesondere im Tropengürtel. Im Hinblick auf die Wuchsform unterscheidet man zwischen Weichkorallen und Steinkorallen, wobei letztere durch Einlagerungen von Kalk Skelette bilden, durch die Korallenbänke oder ein Korallenriff entstehen, da totes Skelettmaterial fortwährend von lebendigem Gewebe überwuchert wird. Korallenskelette bestehen zum größten Teil aus Aragonit, den die Korallentiere aus ihrer Fußscheibe oder ihrem Ektoderm absondern, um der Kolonie Stütze zu verleihen. Die Einzelskelette sind in der Regel pflanzenartig verzweigt und an den Zweigenden, den Wachstumsspitzen, sitzen oft farbenprächtige Polypen, die den Eindruck verstärken, man hätte es mit unterseeischen Blütenpflanzen zu tun.
Wie bei den meisten festsitzenden Meerestieren handelt es sich auch bei Korallen um Filtrierer, d. h. sie ernähren sich auch durch das Herausfiltern von Mikroplankton, Nährstoffen und Spurenelementen aus dem strömungsreichen Meerwasser. Viele der Korallen, die in Nähe der Wasseroberfläche leben, ernähren sich jedoch nicht alleine durch Filtrieren von Plankton, sondern auch (oder sogar zum größeren Teil) durch eingelagerte Symbiosealgen, sogenannte Zooxanthellen, welche auch für die intensiven Farben im lebendigen Gewebe der Koralle verantwortlich sind. Diese einzelligen Algen sind mit ihrem pflanzlichen Photosynthese-Stoffwechsel nahtlos in den Nährstoffhaushalt der Koralle eingebunden. Je nach vorhandenem Plankton kann auch die Größe der Korallenpolypen sehr unterschiedlich sein, deshalb unterscheidet man zwischen grosspolypigen (LPS - Large Polyp Sclerantinia) und kleinpolypigen (Small Polyp Sclerantinia), wobei die Polypengröße von Millimeter-Bruchteilen bis zu mehreren Zentimetern variiert. Korallen gibt es seit über 400 Millionen Jahren; sie helfen dem Geologen bei Paläoklimarekonstruktionen.
Die oben erwähnten Algen sind sehr temperaturempfindlich. Erwärmt sich das Wasser zu stark, beginnen sie Giftstoffe zu produzieren und werden daraufhin von den Korallen abgestoßen, woraufhin sie sofort absterben. Der weiße Kalkmantel bleibt bestehen, daher der Begriff Korallenbleiche. Durch die globale Erwärmung kommt es häufiger und länger andauernd zum "Überhitzen" des Meerwassers. Dadurch verläuft eine ansonsten leicht verlaufende Korallenbleiche, von der sich eine Koralle erholen kann, schwerer und führt schließlich zum Absterben. Eine weitere Gefahr droht durch die Versauerung der Meere, die einen Teil der anthropogenen Emissionen von Kohlenstoffdioxid aufnehmen, was die Bildung neuer Kalkschalen verhindert. Außerdem scheint es der Fall zu sein, dass das Einleiten von Fäkalien ebenfalls ein Faktor für die Korallenbleiche darstellt, da sie an entsprechenden Stellen vermehrt beobachtet werden konnte. Als Auslöser werden coliforme Bakterien in den Fäkalien vermutet. Die Korallenbleiche hat in den letzten Jahren viele beliebte Tauchreviere zerstört.

Durch Tiefseefischerei (Schlepp- und Grundnetzfischerei) sind Tiefseekorallen bedroht; ein negativer Einfluss von Bohrplattformen zur Erdöl- oder Erdgasförderung in der Umgebung von Tiefseekorallenriffen wird nicht ausgeschlossen. Transkontinentale Unterwasserkabel zur Telekommunikation stellen ebenfalls eine Bedrohung dar.

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