Kormoran – Drama

Kormoran – Drama

Zwischen all den putzigen Tierkinderfotos nun zurück zur weitaus weniger schönen Wirklichkeit: Immer wieder finde ich qualvoll verendete oder verletzte Wasservögel. Die einen haben Angelhaken geschluckt, die anderen haben sich in Schnüren oder Bändern verheddert, wieder andere haben ihren Kopf nicht mehr aus menschlichen Müll ziehen können oder haben ihn bis zum bitteren Ende an den Füssen, manchen wurden die Glieder abgeschnürt und viele mussten darum verhungern. Die Aufzählung all der Schrecklichkeiten könnte ich noch lange fortführen …..
Der abgebildete Kormoran hat sich wohl beim Tauchen einen Angelhaken mit Schnur (auf dem Originalfoto deutlich sichtbar) in das Gefieder gerammt und ist dann auf einen Baum geflogen. Dort hat sich die Angelschnur in den Ästen verheddert und der Kormoran ist - Kopf nach unten - stundenlang flatternd qualvoll gestorben.
Wer glaubt, dies sei ein bedauerlicher Einzelfall, irrt sich. Nur an einem einzigen bekannten Anglergewässer könnte ich einmal wöchentlich eine Schubkarre mit Hinterlassenschaften von Anglern entsorgen.

Was der Naturfreund tun kann:
* Die für sich selbst passende Form der „Öffentlichkeitsarbeit“ finden
* Angler ansprechen
* Selbst entsprechenden Müll einsammeln

Das Komitee gegen den Vogelmord hat unter der Überschrift
„Tödlicher Müll - Vogelverluste durch Angelköder und –schnüre“
dazu aufgerufen, entsprechende Funde mitzuteilen, um für eine Kampagne und Gespräche mit den Fischereiverbänden eine möglichst breite Datenbasis zu haben. Ich mache da mit.
http://www.komitee.de/content/vogelschutz-praktisch/vogelverluste-durch-angelkoeder
Frankfurt/Main, Stadtpark, 15.05.13.
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR.