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karin horny


Free Account, München, B.-a.-Laim

Kreuz des Südens

KURZBESCHREIBUNG

Eine Flossfahrt die ist lustig, eine Flossfahrt die ist schön
und wer möchte kann sich noch den anderen Text ansehn !
Jeden Sonntag gegen 16:oo Uhr kommen die Flöße in München Thalkirchen an der Flosslände bei Maria Einsiedel nach einer gaudihaften Fahrt an. Hier werden sie abgebaut und auf LKW´s Richtung Wolfratshausen verladen, wo sie erneut in 4stündiger Schwerstarbeit zusammengebaut werden um sich auf eine neue, freuchtfröhliche
(in jeder Beziehung), Fahrt freuen zu können !
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AUF GEHT´S ZUR SUPERGAUDI !

Die Flöße werden noch so gebaut wie vor 100 Jahren. Die Fahrt führt uns durch einen der reizvollsten Flußabschnitte der Isar/Loisach entlang von dichtbewaldeten Höhenrücken.
In Wolfratshausen starten wir mit Musik und reichlich Proviant für den ganzenTag.
Das erste Bierfaß wird o'zapft zum Weißwurstfrühstück ! Zur Mittagszeit kehren wir dann im Isartal im historischen Gasthof "Zur Mühle" ein oder servieren auf dem Floß.

Unsere Floßfahrt endet am späten Nachmittag in Thalkirchen.
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INFOS UND HISTORIE:

Am frühen Morgen kommen die Flößer zur Ablegestelle in Wolfratshausen und beginnen ca. um 07:oo h morgens ihren Arbeitstag. Die Flöße werden zusammengebaut, immer noch auf die gleiche Weise wie vor 100 Jahren, aber das Holz wird nicht mehr verkauft, sondern das Floß wird am Ende der Fahrt zerlegt und auf Schwertransportern nach Wolfratshausen zurückgebracht.
Ein Floß ist 18 m lang und 7 m breit. Auf jedem Floß sind zwei Mann Besatzung, vorne der Floßführer – der Förg – und hinten der Steuermann – Stürer. Ein gesamtes Floß wiegt ca. 20 Tonnen. Bei Regen werden die Flöße heute mit einer Plane überdacht. Die gesamte Streckenlänge beläuft sich auf 30 km. Der Isarkanal wurde in den 30-iger Jahren zur Stromerzeugung gebaut und die 3 übrig gebliebenen Flößerfamilien besitzen die Floßrechte zum Befahren des Kanals und der Isar. Die erste Floßrutsche im Mühltal ist die größte Europas mit einer Länge von 365 m und einem Höhenunterschied von 18 m. Die 2. Rutsche haben wir in Baierbrunn mit einem Höhenunterschied von 9 m und die 3. Rutsche in Pullach mit dem Höhenunterschied von 11 m. Wir fahren vom Mühltal aus vorbei am Georgenstein. An dieser Stelle muß unser Flößer präzise Arbeit leisten um an dem 9 m hohen Felsen mitten im Flußlauf vorbeizukommen. (Hier sind auch schon Flösse am Felsen zerschellt und die Leute haben ein unfreiwilliges Bad genommen... eine nicht ungefährliche Stelle, die Isar ist nicht zu unterschätzen...! ).
Je nach Wasserlauf und Wasserstandshöhe kommen die Flößer hier richtig ins Schwitzen und sind dann nicht abgeneigt, nach gelungener Arbeit ein Bierchen zur Brust zu nehmen...oans, zwoa....
Wir sind jetzt bereits auf dem Weg in Richtung München, kommen an Burg Schwaneck vorbei, heute eine Jugendherberge, vorbei an der Burg Grünwald, heute in Privatbesitz, hinunter in Richtung Großhesselohe und Thalkirchen. Angekommen in Thalkirchen, der großen Floßlände von München, endet unsere Floßfahrt. Die Flößer zerlegen gleich das gesamte Floß in sämtliche Einzelteile und laden es auf einen Holztransporter auf. Dieser fährt die Stämme, Ruder, Sitzbalken usw zurück nach Wolfratshausen damit am nächsten Tag wieder eine neue Tour gestartet werden kann.

Die Geschichte der Floßfahrt in Bayern geht zurück auf das 12. Jahrhundert, seit dieser Zeit hat man Aufzeichnungen über die Floßtransporte, es war die Zeit der großen Städtegründungen an der Isar München 1158 und Landshut 1204. Früher waren es reine Holztransporte, das Holz der Flöße wurde am Bestimmungsort verkauft, oder auch Warentransporte, hauptsächlich wurde dieser Handel von den Kleinbauern in der Flußnähe betrieben, dies war ein willkommener Nebenverdienst. Später, im 15. Jahrhundert, schlossen sich gewerbsmäßige Flößer zu organisierten Gemeinschaften zusammen undübernahmen Frachtzustellungen auf dem Wasser. Dann wurde die Flößerzunft gegründet welche auch immer einen Floßmeister hatte. Die Isar war der am häufigsten befahrene Fluß und bildete die Hauptverkehrsader für den lebhaften Handel zwischen Süden und Norden. Die Flöße fuhren bis Wien und Budapest mit ihren Waren und Passagieren, denn die Personenbeförderung wurde damals bereits angeboten nach Wien war die Abfahrtszeit z.B. jeden Montag im Sommer um 12.30 Uhr. Mitte des 19. Jahrhunders erlebte die Flößerei dann noch einmal einen Höhepunkt denn mit der Industrialisierung schnellten die einträglichen Transportgeschäfte noch einmal in die Höhe, über 8000 Flöße jährlich kamen damals nach München. Doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam die Wende. Die neu entwickelten Verkehrsmittel wie Dampfschiff und Eisenbahn traten ihren Siegeszug an. Für die Flößer war dies das Ende ihres Berufstandes. Heute gibt es nur noch Vergnügungsfahrten auf der Isar.

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