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Th. Maess


Premium (Pro), Ulm

Kunsttempel

Wir müssen den Kunstwerken einen Unterschlupf gewähren, um sie vor uns selbst zu schützen.

Commentaire 5

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  • Amadeo G'schichteverzeller 01/08/2011 10:06

    Aus kapitalistischer Sicht kann man das so formulieren.
    Tempel waren Schliessfächer nicht nur der Anike, nichts heilliges sondern nur profanes Gold wurde da gehortet.
    Kunstwerke dieser Macht zu überlassen, heisst auch sich der Willkür der Verwalter zu Unterstellen.
    Was schützt wen?
    Die Verwalter schützen den Kapitalismus, nicht die Kunst.

    KunstloseGrüsse
    Amadeo
  • Th. Maess 01/08/2011 8:52

    Wenn ich das Bild "Kunsttempel" nenne, knüpfe ich an eine Diskussion an, die im 18. Jh. aufkam (u.a. hat Goethe sich damit befasst), weil damals Museen in Anlehnung an antike Vorstellungen als "Ersatz" für die verlorene Götterwelt diskutiert wurden. Damals entstand eben diese Bezeichnung des "Tempels für die Kunst". Heute noch hält eben diese philosophische Diskussion an (u.a. H. Ritter, Blumhagen etc.); ich meine hingegen, dass es einen gesellschaftlichen Impuls gibt, Kunstwerke vor uns selber zu schützen ähnlich wie Refugien in der Natur. Das alles hat mit dem profanen Wissen, was ein Museum ist und ob die Kunstwerke was "dafür" können, überhaupt nichts zu tun. Null.
    LG.
  • Gerhard Körsgen 01/08/2011 6:04

    Ich seh' das ganz profan: Ein Museum kann Kunstwerke "bündeln" und in Zusammenstéllungen zeigen, die man ansonsten nicht zu Gesicht bekäme.
    Das ist doch eine gute Sache.
    Deiine Frage in deiner Replik möchte ich mit einem entspannten "Nein" beantworten - die Kunstwerke können nichts dafür ;-)
    Die "gefühlten Zeitinseln" dagegen gönne ich dir sehr !

    Herzliche Grüße sendet Gerry
  • Th. Maess 01/08/2011 5:19

    @Gerhard Körsgen: nicht alles auf sich beziehen... :-)
    Aber diese Unterschrift muss einfach sein. Warum sonst brauchen wir Museen? Und die damit verbundene Frage in der Moderne knüpft sich noch viel pointierter an: Tragen Kunstwerke und ihr Schutz in Museen unsere Schuld ab, die wir mit dem Tempo des Fortschritts auf die Gesellschaft insgesamt laden? Gewiss, eine philosophische Frage - aber mir drängt sie sich häufiger auf in abgetrennten Bereichen, die wie Zeitinseln wirken und die sehr erholsam sind...
  • Gerhard Körsgen 31/07/2011 22:41

    Das Foto finde ich als Gegenüberstellung gelungen, den Spruch darunter allerdings verstehe ich nicht.
    Ansprechenden Kunstwerken gewähre ich gerne und unbefristet "Unterschlupf" bei mir - sie müssen aber dann nicht vor mir geschützt werden, denen passiert bei mir nichts ;-)

    Habe den Spruch jetzt mal "persönlich genommen und auf mich angewandt" :-)

    LG Gerry

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