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Kurioses für den Palmsonntag

Kurioses für den Palmsonntag

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Premium (World), Berlin

Kurioses für den Palmsonntag

[Sankt Marien zu Bernau, Landkreis Barnim, Brandenburg • 10. August 2024]

Die spätgotische evangelische Stadtpfarrkirche ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und eine Reise wert.
Sie birgt Kuriositäten und Kunstschätze und wurde deshalb sogar schon zu DDR-Zeiten restauriert.

In einer Kapelle steht dieser spätgotische Jesus auf dem Esel, bereit, in einer Prozession mitzurollen.
Ob heute noch am Palmsonntag eine evangelische Prozession stattfindet, weiß ich nicht.
Wahrscheinlich wird das Wägelchen nur in den Kirchenraum gezogen, dass es alle sehen können.

Nach dem Abendmahl und der Nacht auf dem Ölberg entschließt sich Jesus, in Jerusalem einzureiten.
Nicht auf einem Schlachtross, einem König angemessen, sondern einem jungen Esel.
Er will sich nach Judas' Verrat dem Tribunal des judäischen Präfekten Pontius Pilatus ausliefern.
Verrat, Tribunal und Kreuzigung sind Teil des göttlichen Plans, um aufzuerstehen und an Gottes Seite zu sitzen.

Die Menschen wissen zunächst nicht, wer da durch ihre Gassen reitet, aber sie spüren seine göttliche Bestimmung.
Sie streuen Palmblätter vor ihm. Schnell spricht sich herum: »Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa!
Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!«

Die Menschen, die unter der römischen Fremdherrschaft leiden, schöpfen plötzlich Zuversicht:
»Wir schauen auf dich. Hoffnung keimt, und Herzen rufen nach dir, allein nach dir!
Der Blick zu dir, Herr, gibt uns Kraft für jeden Tag. Deine Nähe wäscht all unsre Ängste weg.
Hosianna, du bist der Gott, der rettet, würdig all unseres Lobes!
Hosianna, du bist uns willkommen, Jesus, dein Wille geschehe bei uns.
Hör den Klang, wenn Herzen umkehren zurück zu dir. Was zerstört ist, wird bei dir wieder neu. Du machst uns neu!«
(Mehr oder weniger frei nach Matthäus 21)

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