Lang, lang ist's her...
Wer die Kletterlatschen sieht (und noch kennt), weiß wie alt ungefähr das Foto ist.
Sächsische Schweiz/Schrammsteinkette/Zackenkrone/Gipfelstürmerweg unterhalb der "Eisenplatten".
Aufgenommen mit Exakta Varex IIb, Zeiss Sonnar 4/135 von den Vorblöcken des Schrammtorwächters.
Gescannt vom 13x18 Abzug, entstört, Tonwertkorrektur.
Dietmar Rosenheinrich 18/09/2006 22:43
He, Leute,das war nun wirklich nicht meine Absicht, mit dem alten Foto so'ne Riesendiskussion auszulösen ;)).
Thomas meint, ich sei noch mit Hanf unterwegs gewesen, mit Hanf ;-/, und Denis fragt nach den alten Latschen. Mann, ich wurde in diesem Jahr offiziell in Rente gegangen, und son'e Tramper haben oft grade mal ein Jahr gehalten und wenn's ein gutes war, konnten auch schon mal drei Paar verschlissen werden. Wenn man viel in Rissen rumgegurkst ist, war das Oberleder vorn schnell im Eimer. Und ein Spitzenkletterer war ich auch nicht. Als bergferner Lok-Zeitzer war das schwer möglich, von wejen die Übung. Aber wir waren halt draußen, haben die Mückenbove gebaut (die es nicht mehr gibt) und hatten unseren Spaß. Ende, Schluß, aus.
Und Eure Fotos gefallen mir ausnehmend gut, ohne mich an den jeweiligen heißen Anmerkungen beteiligen zu wollen. Klar, habe ich sie mir angesehen.
Laßt's Euch gut gehen und klettert all die Wege, die ich schon immer klettern wollte, z.B. in den Dolomiten.
Schöne Grüße von olle HuDi
Dietmar Rosenheinrich 18/09/2006 13:28
@Thomas, so alt ist die Printe nun auch wieder nicht, sonst könnte ich sie wohl nicht mehr hierher stellen ;)).Das muß Ende der 70er gewesen sein - müßte mal nach dem genauen Datum suchen.
HuDi
Christian J 17/09/2006 11:27
Hi!Ööööhmmm....ok, ich gebe zu, dass das Sachsenschweizklettern, gerade in früheren Jahrzehnten, sowieso ganz andere "Moral" hatte als das moderne in anderen Gebieten....auch heute würde ich nie eine Route im Elbsandstein klettern, wo ich vermuten muss zu stürzen. In der Fränkischen Shweiz oder im Ith geh ich auch in Sachen rein, die 2 Schwierigkeitsgrade höher sind, als ich eigentlich klettern kann, nur um's einfach mal zu versuchen. Passieren kann da ja nix. Angesichts des Nichtvorhandenseins dieser Ansichten im damaligen Elbsandstein, halten sich sicher die Todeszahlen in Grenzen.
Trotzdem nennt gerade der allseits geliebte Pit Schubert Todesfälle ohne Ende, die auf derartige Anseilmethoden zurückzuführen sind.
Fazit: Damals gab's nix besseres, ihr habt damit tolle Sachen geschafft (Respekt!). Heute gibt's besseres- darüber bin ich froh.
Schöne Sonntagsgrüße von einem, der bei dem schönen Wetter am Rechner sitzen muss statt Klettern zu gehen. :-(
Christian
Dietmar Rosenheinrich 16/09/2006 19:11
...na, das ging ja schnell.Es ist übrigens kein statisches Seil!
Wie ich schon sagte, Todesfälle dieser Art sind mir nicht bekannt. Wieviele kennt Ihr? Und von eitlem Lob kann keine Rede sein. Der Stand der Technik war eben so.
Martin, schau mal unter Bernd Arnold nach, der damals schon die verrücktesten Neubegehungen schaffte.
Wir sagten dann: "Ein Glück daß wir nicht so gut sind und solche schweren Wege klettern müssen".
Der Gipfelstürmerweg an der Zackenkrone ist eine Sternchensechs.
Gruß von olle HuDi
Martin B.... 16/09/2006 19:01
Hallo Dietmar!Kann mir irgendwie nicht vorstellen das ein paar Meter Sturz mit einem statischen Seil (gehe davon aus, das auf dem Bild es eines ist) mit einer selbstgebastelten Brustschlinge , keine Auswirkungen auf den Stürzenden gehabt hat (Kreuzigungstod usw.) AUA...Bis zu welchem Schwierigkeitsgrad seit Ihr damals so geklettert?
Hut ab vor Euren Leistung damals, kann man nur bewundern :-))
Servus Martin
Christian J 16/09/2006 18:59
Danke für die Ausführungen, Dietmar.Du vergisst aber bei deinem Lob der Brustschlinge den damals "üblichen" Kreuzigungstod...Und ich denke, aus einem Hüftgurt ist es auch schwer, rauszurutschen.
Christian
Dietmar Rosenheinrich 16/09/2006 18:26
Alexander, Christian und Martin,...damit Eure Hinweise und schreckhaften Feststellungen nicht unbeantwortet bleiben ;)),
das war nicht mal ein Gurt, es war eine Brustschlinge, die mittels Jäger- oder Bulinknoten (es durfte auch ein doppelter sein) geschlossen wurde.
Dabei verlief das Seil noch kreuzweise von der Brust zum Rücken und wieder zurück - auf dem Foto gut zu erkennen.
Diese Art der Einbindung war sicher. Mir ist nicht bekannt, daß jemals ein Kletterer aus dieser Sicherung gerutscht wäre. Sie gewährleistete bei einem freien Sturz ins Seil, daß die Sturzlast von Schultergürtel und Brustkorb abgefangen wurde. Privat flocht man aus Schlingenmaterial plus Reep- oder Lawinenschnur Klettergurte, die den Vorteil hatten, daß sie bei einem Sturz weniger einschnitten.
Bei heutigen Hüftgurten (wenn nur sie benutzt werden) trifft bei einem Sturz ins Seil die Sturzlast den schmaleren und weniger elastischen Beckengürtel, und es besteht zudem die Gefahr einer Wirbelsäulenverletzung.
Diese Kletterschuhe oder -latschen, wie wir sie nannten, waren nicht schlecht, besser als ihr Ruf jedenfalls und auch bei Nichtkletterern als Fan-Straßenschuh beliebt. Das Sohlenmaterial hätte noch etwas griffiger sein können. Speziell bei Sprüngen im Elbsandstein war es gut, wenn man den Knöchel straff binden konnte. Es gab zu diesen Schuhen keine Alternative, es sei denn, man kletterte barfuß, was bei Schweißfußneigung und Reibungskletterei problematisch sein könnte.
Gruß von olle HuDi
Martin B.... 16/09/2006 12:19
Klasse Zeitdokument! Mit welchem Selbssvertrauen die damals so losgeklettert sind. Der Brustgurt ist wirklich sehr verwegen.....Grüsse Martin
Ivonne Harenburg 16/09/2006 11:43
..aber anscheinend konnte man damit wohl auch kletternlustig finde ich den "Placken" auf der Hose
LG Ivy
Christian J 16/09/2006 11:19
Da muss ich doch als eher jüngerer Kletterer fragen: sind DAS diese Nagelschuhe, von denen auch das aktuelle SBB-Blatt so schwärmerisch berichtet?Christian
† HW. 16/09/2006 1:48
Dynamischer und kraftvoller Ausdruck, gut rübergebracht durch die rechte Hand und den linken Fuß.behauptet Exakta Fan Holger