Langeoog Februar 2020 (15)
Was Sturmtief Sabine doch so alles zu Tage förderte !!!
Sehr viele Gäste wunderten sich dieser Tage über die im Sturm freigelegten Fundamente vor dem Pirolatal — und ältere Langeoogerinnen und Langeooger erinnerten sich. Leider sind diese Mauerreste, historisch betrachtet, nichts Schönes. Interessant ist jedoch die Wanderbewegung der Insel, die sich an ihnen gut ablesen lässt.
Bei dem aus rotem Backstein errichteten Gebäude handelte es sich um eine Baracke der Wehrmacht; dort war ein Teil der Flak (Flugabwehr) stationiert. Etliche Bomber der Alliierten wurden von dort aus abgeschossen. Von einem dieser abgeschossenen Piloten, Harry L. Stokes aus den USA, hatte ein Gast im letzten Jahr sogar die Dienstmarke gefunden. Langeoog News war es dann gemeinsam mit dem Finder und vielen anderen Helferinnen und Helfern gelungen, die Witwe des Piloten aufzuspüren und ihr die Dienstmarke auszuhändigen.
Diese Ruinen zeigen also eher ein trauriges und düsteres Kapitel Langeooger Geschichte auf, das man jedoch nicht ausklammern sollte. Sie zeigen aber auch noch einen anderen Aspekt: Nämlich den der Dünenwanderung durch die Küstenschutzmaßnahmen. Denn natürlich stand die Baracke damals nicht direkt am Strand (da wäre sie ein leichtes Ziel gewesen), sondern mitten im Pirolatal. Im Zuge häufiger Dünenabbrüche und nachfolgend mehrfacher Hinterfütterung der Dünen als Küstenschutzmaßnahmen für das Trinkwassereinzugsgebiet verlagerten sich die Dünen jedoch so weit von Nord nach Süd, dass der Strand heute eben dort zu finden ist, wo vor 80 Jahren noch Pirolatal war. Nach Auskunft gebürtiger Langeoogerinnen hätten sich an der Stelle des heutigen Strandes zu Kriegszeiten "noch gut 3 bis 4 Dünenketten" befunden, bevor der Flutsaum erreicht war
(Quelle: www.langeoog-news.de)
Uwe - Ein Alzeyer in Bremen - 01/03/2024 7:35
Ja, das hatte ich damals auch in der Langeoog News gelesen. Ich kenne die Insel ja auch seit den frühen 70er Jahren, und da ist in diesen 50 Jahren gerade vorm Pirolatal extrem viel Insel verloren gegangen. Ich bin gespannt, ob Langeoog weiter ohne Betonsicherung der Küstenlinie überleben kann. Ist ja meines Wissens die einzige der ostfriesischen Inseln, ohne künstliche Bauwerke zum Küstenschutz,Liebe Grüße Uwe
road-flyer 10/03/2020 8:22
Ein Zeuge der Zeit und er Kraft der Natur. Interessante Geschichte. LG GünterThomasStadtlander 10/03/2020 5:07
Auf Amrum wurden damals V gestartet; und alle Nordseeinseln wandern zur Festlandküste und werden irgendwann nur noch Strand sein...Urs V58 09/03/2020 23:14
Da hast du aber eine interessante Entdeckung gemacht - das für mich ein zusätzlicher Grund, diese Insel einmal zu besuchen! LG Ursderig 09/03/2020 15:43
Schön dokumentiert.Gruß r
Paul Michael P. 09/03/2020 11:44
sehr schönes Zeit- und Naturdokulgmicha
Joachim Irelandeddie 09/03/2020 11:25
Eine sehr gute Aufnahme von den alten Fundamenten und die interessante Geschichte dazu! Eine tolle Dokuaufnahme zu der in dem Falle traurigen Geschichte Langeoogs