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Anette Z.


Premium (Complete), Aachen

Lara 7

Lara war in der Abschlussklasse – sie hat ihr Abitur im ersten Lockdown gemacht. Vorher war die große Frage „Wie läuft die Vorbereitung?“ Sie hat erlebt, wie ihre Schule spontan Teams als Onlineplattform einführte. Niemand konnte wirklich damit umgehen. Am allerwenigsten die Lehrer.

Das Ministerium hatte sich für die Schüler einige Vorbereitungsstunden in Präsenz ausgedacht. Dort saßen dann etwa 10 Schüler an Einzeltischen im halb leeren Klassenraum. Vorne stand der Lehrer. Keiner wusste so genau, was man mit der Stunde anfangen sollte. Und damals waren die Masken noch ungewohnt und awkward. Die ungewohnt große Gruppe nach Wochen der Isolation fühlte sich bedrohlich an. Was, wenn man sich ansteckt? Oder jemand Anders?

Die Abiturklausuren in der Turnhalle waren auch seltsam – aber Lara hat es geschafft.

Den Sommer konnte sie genießen. Sie zog mit zwei Schulfreundinnen nach Aachen. Sie wollten dort gemeinsam studieren. Aber dann ging das Semester los – die Unis blieben gerade mal eine Woche offen. Danach wurden die Studenten nach Hause geschickt. Sie hatten sich nicht mal richtig kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass ein komplettes Jahr ohne persönliche Kontakte folgen sollte. Die Unis blieben bis September 2022 komplett zu. Es gab absolut keine Präsenzveranstaltungen.

Man lernte sich online kennen, so weit es ging. Aber Lara erzählt, dass sie von einigen Kommilitonen weder einen Namen noch ein Gesicht kannte. Nur die Handynummer, die bei WhatsApp eingeblendet wird. Persönliche Treffen waren schwer. Viele Studenten waren ja wieder zurück zu den Eltern gegangen. Warum alleine in der Studentenbude in Aachen bleiben? Da riskiert man ja, in der Einsamkeit depressiv zu werden.

Lara war in dieser Zeit wirklich froh, dass sie in ihren Mitbewohnerinnen zwei alte Freundinnen an ihrer Seite hatte. Sie sagt aber auch „Viele Freunde habe ich zuhause im Stich gelassen.“

Commentaire 5

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  • Fotobock 05/02/2022 17:38

    Eine Entwicklungsstufe der jungen Menschen, bei vielen jungen Menschen sind wichtige Entwicklungsstufen einfach nicht passiert, abgeschottet worden- traurig. Die Hausarbeit in der Studentenbude muss auch sein. Sie kann froh sein, dass sie mit anderen Menschen zusammen wohnen durfte, nicht allein in einem Zimmer- so hatte sie Kontakt mit Menschen. Aber das hat sich ja dann geändert und wer alleine wohnt, der kann erzählen, was die Isolationszeit wirklich bedeutet. Ein Bild aus dem -würde ich sagen- täglichen Leben. lg Barbara
  • George I 05/02/2022 15:53

    Ich habe in der Zeit gespürt, wie wichtig Freunde und Beziehungen für meine gute Stimmung sind und dass Computer das nicht ersetzen können. Wir lernen in der Schule, weil wir den Lehrer gut finden
  • verocain 05/02/2022 14:12

    Vielseitig! Und dass sie auch offensichtlich im Haushalt mit anpackt, zeigt Solidargefühl.

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APN Canon EOS 5D Mark IV
Objectif EF50mm f/1.4 USM
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Focale 50.0 mm
ISO 6400

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